Siemens-Aktie bricht ein

SIS fehlen 100 Millionen Euro

17.03.2008
Siemens hat laufende Großprojekte im Konzern überprüft und ist dabei unter anderem auf Lücken bei der IT-Tochter Siemens IT Solutions and Services (SIS) gestoßen.

In einer Ad-hoc-Mitteilung hat der Konzern seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr korrigiert. Im laufenden Quartal rechne man mit 900 Millionen Euro weniger als ursprünglich veranschlagt. Presseberichten zufolge gehen etwa 600 Millionen Euro vom Ergebniseinbruch zu Lasten der Kraftwerksparte. 200 Millionen Euro hat das Bahngeschäft zu verantworten. Aber auch die jahrelang kriselnde und zuletzt stabile IT-Tochter SIS hat dem Konzern eine böse Überraschung beschert. In Großbritannien haben sich neue Projektrisiken aufgetan, heißt es in der Mitteilung. Außerdem habe ein britischer Kunde einen Großauftrag storniert. Details nannte das Unternehmen nicht. In den vergangenen Tagen war jedoch bekannt geworden, dass das britische Arbeitsministerium (Department of Work and Pensions) einen Auftrag über 65 Millionen Euro an SIS zurückgezogen hat. Im Rahmen des Projekts sollte SIS eine neue Abrechnungsplattform entwickeln. Die Laufzeit hatte die Partner bis 2010 veranschlagt. Das Abkommen wurde nun vorzeitig von der Behörde gekündigt. Die Parteien haben sich laut britischen Presseberichten über eine nicht eindeutige Funktionsbeschreibung zerstrittet. (jha)