Nur noch eine Rufnummer

sipgate one - eigentlich eine gute Idee

28.01.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Auf den ersten Blick sieht der neue Dienst sipgate one aus wie eine deutsche Alternative zu Google Voice.

Nur noch eine Rufnummer, kostenlose Weiterleitungen zur deutschen Festnetz- und Handynummern und Skype, keine Grundgebühr, keine Vertragsbindung, dazu ein AB mit Web-Bedienung, der eingehende Nachrichten als MP3 schickt und sogar in Text (SMS oder E-Mail) umwandeln kann - an und für sich des Telefonierers Traum.

Doch leider ist die eine Rufnummer, die man bei sipgate one bekommt, keine Festnetznummer, sondern eine Mobilfunknummer mit der Vorwahl 0157 (sipgate bezieht sie von vistream). Was bedeutet, dass die allermeisten Anrufer dann teure Mobilfunkgebühren bezahlen müssen. Womit die Frage nach dem Geschäftsmodell hinter sipgate one geklärt wäre. Und auch die Frage, ob man hier eine brauchbare Alternative zu Google Voice (das bislang ja nur in den USA zu haben ist) vor sich hat - dem ist leider nicht so.

Dass Google sein Voice angesichts der heftigen Terminierungsentgelte auf dem alten Kontinent auch nach Europa bringt, ist ebenfalls nicht zu erwarten. Wir werden also wohl auf absehbare Zeit weiter mit mehreren Rufnummer leben müssen.

Ganz uninteressant ist sipgate one natürlich trotzdem nicht - der Anbieter schreibt mit Recht auf seiner Webseite: "Geben Sie zukünftig Ihre neue 01570-Nummer statt Ihrer bisherigen Handynummer raus. Anrufer zahlen den normalen Mobilfunktarif. Und Sie können die zahlreichen kostenlosen Zusatzfunktionen von sipgate one nutzen." Wer das möchte, kann sich seit einigen Tagen für eine sipgate-one-Nummer voranmelden.