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Sinneswandel: Longhorn kommt nun doch als Server

26.04.2004

Microsoft wird sein kommendes Betriebssystem "Longhorn" nun offenbar doch nicht nur als Client, sondern auch als Server-Version herausbringen. Ein Firmensprecher sagte am vergangenen Freitag gegenüber "Computerwire", ein Longhorn-Server werde "einige Zeit" nach Erscheinen der Client-Version folgen (diese soll im Jahr 2006 auf den Markt kommen). Zuvor hatte schon Microsofts Finanzchef John Connors gegenüber Wall-Street-Analysten von einem Longhorn-Server und -Client gesprochen.

Eine genauere Terminplanung für den Longhorn-Server gibt es aber wohl noch nicht. Relativ sicher dürfte allerdings sein, dass sich durch das Produkt das ohnehin schon verspätete Server-Betriebssystem "Blackcomb" weiter nach hinten verschiebt, das Senior Vice President Brian Valentine vor rund einem Jahr für 2007 oder 2008 angekündigt hatte.

Microsoft hatte in der Vergangenheit wechselnde Aussagen zu Longhorn gemacht. Im November 2002 hieß es zunächst, das nächste Windows werde nur in einer Client-Ausführung erscheinen. Valentine erklärte dann im März vergangenen Jahres, ein Server sei ebenfalls vorgesehen. Dem widersprach prompt Group Product Manager Bob O'Brien, der Pläne für einen Longhorn-Server leugnete. Die Äußerungen von Connors und zuletzt des Konzernsprechers sehen den Server nun wieder auf der Agenda.

Vom Tisch ist dafür offenbar ein weiteres Client-Update für Windows XP vor Longhorn, das im letzten Monat unter dem Namen "XP Reloaded" durch die Presse geisterte. Laut Microsoft stand dahinter nur der Name für ein Projekt, mit dem das Unternehmen XP "Mehrwert" verpassen will. Und den soll es offenbar nun doch nur in Gestalt des Service Pack 2 (SP2) geben, das in diesem Sommer veröffentlicht werden soll. Dieses wird laut Hersteller unter anderem eine standardmäßig aktivierte Firewall, mehr Sicherheit bei E-Mail und Webbrowsing sowie besseren Netzschutz bieten. (tc)