Neue Organisation spiegelt den Markt

Sinnerschrader besetzt Web-Nische

07.05.2004
MÜNCHEN (CW) - Als Reaktion auf die Veränderung der Web-Agentur-Szene und den Umsatzrückgang baut Sinnerschrader komplett um. Die neuen Gesellschaften orientieren sich an den Projekttypen.

Mit fünf Firmen unter dem Dach der Holding geht Sinnerschrader ab sofort an den Start. Die Veränderung sei ein kontinuierlicher Prozess gewesen, der nun nach außen getragen wird, berichtet Stefan Kunze, Geschäftsführer der Sinnerschrader Neue Informatik. Dabei handelt es sich um die mit 65 Mitarbeitern größte Gesellschaft im Verbund, der insgesamt 140 Angestellte beschäftigt. Neben der Neuen Informatik, die sich komplett um die Konstruktion transaktioneller Websites kümmert, gibt es die Abteilungen Studios (Markenbildung), Online-Media, Betrieb und Analyse.

Die Umstrukturierung sei exemplarisch für die Branche, sagt Kunze: "Wir können alles und wir machen alles, das läuft nicht mehr." Der klassische Online-Verantwortliche auf der Kundenseite habe ausgedient, unterschiedliche Auftraggeber sollen nun gezielter adressiert werden. "Zudem erzeugt eine klare Abgrenzung der Gesellschaften Wettbewerb und sorgt dafür, dass sich die einzelnen Einheiten ihre Märkte selbst suchen können", so der Geschäftsführer.

Die Hamburger Web-Agentur war in der ersten Hälfte ihres Geschäftsjahres 2004 wieder in die roten Zahlen gerutscht, der Nettoverlust belief sich auf eine Million Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte die Company mit 100000 Euro noch einen kleinen Gewinn erzielt. Der Umsatz schrumpfte von 6,6 Millionen auf 5,8 Millionen Euro. Folglich musste Sinnerschrader Personal abbauen und strukturell reagieren. Vor allem die Holding wurde abgespeckt; sie dient nun als Dienstleister für die einzelnen Gesellschaften. Der Prozess soll laut Kunze indes abgeschlossen sein, die Neue Informatik hat sogar einige Stellen ausgeschrieben. Sinnerschraders Ziel: Ein national operierender Nischenanbieter zu sein, der in seiner angestammten Disziplin auch gegen Schwergewichte wie Accenture und IBM antreten kann. (ajf)