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Sinkende Gewinne und Konzentrationen in der Telekommunikationsbranche?

08.10.1998
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Nach der Starteuphorie der Liberalisierung erfolgt nun die Ernüchterung – dies ist das Ergebnis einer Umfrage von Andersen Consulting zu den wichtigsten Angebots- und Nachfragetrends der Telekommunikationsbranche. Die befragten Geschäftsführer von TK-Unternehmen erwarten im Telefon-Business sinkende Gewinne und einen Konzentrationsprozeß. Mittelfristig sei kein Ersatz für die derzeitigen Wachstumsträger Mobilfunk und "Call-By-Call" in Sicht. Die meisten Anbieter würden momentan auf Multimedia und Mehrwertdienste setzen, doch die Kunden ließen sich von den neuen Ideen nicht überzeugen. "73 Prozent der Geschäftsführer nennen komplizierte Technik, geringen Informationsstand und ein ständig wechselndes Angebot als größte Probleme bei der Nachfrageentwicklung. Ohne PC und Englischkenntnisse bleibt dem Normalverbraucher die Multimediawelt weitgehend verschlossen", erläutert Andersen die Umfrageergebnisse. E-Commerce wird von den Kunden auch in Zukunft in nur geringem Maße wahrgenommen werden, so die Einschätzung der TK-Unternehmen. Es sei für den Normalverbraucher zu kompliziert und das Suchen nach Schnäppchen bei laufenden Telefonkosten zu kostspielig. Andersen hält daher eine neue Preispolitik bei den Telefongebühren für erforderlich. Thomas Herbst, Herausgeber der Studie, fordert die Etablierung von Online-Pauschaltarifen, bei denen die Telefonkosten mitabgedeckt sind.