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Sinitec- und SBS-Betriebsräte beklagen "systematische Fehlentscheidungen"

26.11.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Betriebsräte von Sinitec und Siemens Business Services (SBS) haben für den kommenden Montag zwölf Uhr zu einer Informations- und Protestveranstaltung "gegen die Kahlschlag-Politik von Siemens" aufgerufen. Ort ist der Frankfurter Betriebseingang von SBS in der Lyoner Straße 27. Die IG-Metall-Vertrauensleute beider Betriebe unterstützen die Veranstaltung.

Hintergrund: Siemens hat angekündigt, die Sinitec Mitte/Südwest GmbH (Schwerpunkte Frankfurt, Stuttgart) zu schließen und in den GmbHs Ost, Nordwest und Süd massiv Stellen abzubauen. Insgesamt sollen von derzeit 1126 Arbeitsplätzen 643 wegfallen.

Die Beschäftigten beklagen, die wirtschaftlichen Probleme der Sinitec-GmbHs seien "zum großen Teil hausgemacht". Und zwar in höheren Etagen, nämlich durch "systematische Fehlentscheidungen" der Sinitec-Geschäftsführung und des Siemens-Managements. Nun sollten diese "seit der Gründung der Sinitec-GmbHs betriebene Katastrophenstrategie" die Beschäftigten ausbaden, während gleichzeitig Siemens einen Gewinn nach Steuern von 3,4 Milliarden Euro melde.

Die Arbeitnehmervertreter mutmaßen ferner, die GmbH Mitte/Südwest solle aufgrund ihrer Aktionserfahrung und damit aus politischen, nicht wirtschaftlichen Gründen dicht gemacht werden. Sie gehen davon aus, dass Siemens den nach dem geplanten massiven Abbau verbleibenden Sinitec-Rest in eine bundesweite GmbH zusammenfassen (womöglich ohne Tarifvertrag), outsourcen oder ebenfalls schließen will - ohne Mitte/Südwest sei dabei mit erheblich schwächerem Widerstand zu rechnen. (tc)