Erfolgsfaktoren der Ideenfindung

Sind Tüftler Bremser und Visionäre Spinner?

22.12.2010
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Fordern und Aussuchen

Erfolgsfaktor 2: Fordern Sie das Unmögliche!

"Wir werden im Innovationsworkshop mal erste Ideen entwickeln und dann sehen, wie wir sie umsetzen." Falsch! Verlangen Sie nicht erste Ideen, verlangen Sie erfolgreiche Ideen. Sagen Sie nicht: "Wir wollen mal sehen, was wir umsetzen können", sondern: "Die Idee soll in sechs Monaten auf dem Markt sein."

Große Ideen wurden noch nie durch mittelmäßige Vorgaben erreicht. Der berühmte Erfinder Thomas Edison ging mit Vorliebe an die Erfindungen heran, von denen alle sagten, sie seien unmöglich. Als Präsident John F. Kennedy verkündete, das die NASA zum Mond fliegen wolle, galt das Vorhaben als technisch unmöglich. Es war gewagt, als John F. Kennedy 1960 verkündete: "Wir werden in zehn Jahren zum Mond fliegen und sicher zurückkommen". Als er dies sagte, bekamen die NASA-Techniker einen Riesen-Schreck: "Menschen zum Mond zu bringen, ist kein Problem. Aber sie wieder zurück bringen? Das ist unmöglich." Kennedy allerdings forderte das Unmögliche: "Wir tun die Dinge nicht, weil sie einfach sind, sondern weil sie schwer sind."

Haben Sie keine Angst davor, das Unmögliche zu fordern! Aber nutzen Sie diese Methode als Stimulans, nicht als Druckmittel. Sie werden sehen: Die Köpfe beginnen zu sprudeln.

Erfolgsfaktor 3: Suchen Sie die richtigen Teilnehmer!

Viele Innovationsworkshops scheitern, weil die Teilnehmer falsch ausgewählt wurden. Unterscheiden Sie zwischen Tüftlern und Visionären. Tüftler sind "Problemknacker" - also Menschen, die sich gerne mit Details befassen und (technische) Probleme sofort erkennen. Sie wissen bei neuen Ideen aber mindestens ebenso schnell, warum diese "nie funktionieren" - noch bevor sie die Ideen geprüft haben.

Wenn Sie zu viele Tüftler zum Workshop einladen, die zudem denselben Erfahrungshintergrund haben, finden Sie keine wirklich neuen Lösungen. Übrigens, die meisten Mitarbeiter in den Unternehmen sind Tüftler. Tüftler im technischen Bereich, Tüftler im Präsentationsbereich, Tüftler im Marketingbereich, Tüftler im Bereich der Finanzen oder Zahlen. Der Tüftlertyp ist keineswegs auf Ingenieure beschränkt.

So erhalten Sie einen erfolgversprechenden Personen-Mix für Ihren Innovations-Workshop: