IT misst F1-Performance

Simulation im Grenzbereich

14.07.2008
Von Jürgen Liebherr

Computergestützte Fertigung

Zu den Hauptmaterialien eines Rennautos zählen Kohlefasern (außer eben Motor, Getriebe und Radträger). Der Herstellungsprozess eines Kohlefaserteils beinhaltet mehrere Schritte. Zuerst wird das Bauteil am Computer mittels CAD konstruiert. Anschließend werden diese Daten bearbeitet und dienen als Basis für die computergesteuerte Produktion (CAM, Computer Aided Manufacturing).

Eine Fünfachfräse erstellt die entsprechende Form. Aus einem „Tooling Block“ entsteht so eine Positiv-Form. Auf diesen Block legen die Laminateure die exakt zugeschnittenen Kohlefaserstücke. Dann packen sie das Ganze in einen Plastikbeutel, vakuumisieren das Material und backen zehn bis 20 Stunden bei einer Temperatur von rund 50 Grad Celsius. Anschließend erhält die so entstandene Negativ-Form den Feinschliff und ist bereit für die Herstellung des eigentlichen Kohlefaserbauteils.

Simulation der Aerodynamik

Während die Rennwagenkonstrukteure noch vor wenigen Jahren die meiste Entwicklungszeit beim Testen der Monocoque-Chassis in den Windkanälen verbrachten, setzen sie heute vermehrt auf computergestützte Strömungssimulation (Computational Fluid Dynamics, kurz CFD).

„Die Aerodynamik beeinflusst maßgeblich die Performance moderner Formel-1-Fahrzeuge. Dabei ergänzen sich die experimentelle Arbeit im Windkanal und die computergestützte Strömungssimulation“, erklärt Mario Theissen, Direktor von BMW Motorsport. Als eines der ersten Teams entschied man sich bei BMW Sauber, keinen zweiten Windkanal zu bauen, sondern die Rechnerkapazität für die Simulation auszubauen.