Legacy-Anwendungen im modernen Gewand

Silverstream: Web-Services auf J2EE-Basis

20.07.2001
MÜNCHEN (CW) - Web-Services ist der neue Modebegriff, den sich mittlerweile nahezu alle Softwarehersteller auf die Fahnen schreiben. Auch der Application-Server-Spezialist Silverstream hat für die J2EE-Plattform mit "Workbench" das erste Produkt seiner neuen Reihe "Extend" vorgestellt, das bestehende Anwendungen Web-Service-fähig macht.

Nach einer Studie von Gartner sind derzeit noch 80 Prozent der unternehmenskritischen Systeme nicht Online-fähig. Dabei bestehe ein stark wachsendes Bedürfnis, diese Systeme an das Internet anzubinden. Die Analysten gehen davon aus, dass aufgrund dieses Trends in den nächsten beiden Jahren Backend-Systeme in großem Umfang ans Netz gehen werden. Unternehmen werden dabei einerseits bestehende Legacy-Anwendungen erweitern, andererseits neue, Internet-basierte Applikationen erstellen, die auf diese Systeme zugreifen. Hier setzt die IT-Branche zunehmend auf Web-Service-Konzepte, wie sie beispielsweise Microsoft mit .NET oder Sun mit One vorgestellt haben.

Silverstream will sich vor allem auf den Bereich bestehender Geschäftssysteme konzentrieren und bietet hierzu mit der angekündigten Suite Extend sein Integrated Services Environment (ISE) an, das vor allem der Backend-Integration und der Entwicklung entsprechender Web-Services dienen soll. Als erstes Tool von Extend wird nun Workbench in einer Betatestversion zum Download angeboten (www.silverstream.com/workbench).

Workbench stellt verschiedene, in Java geschriebene Tools zur Verfügung, um Services zu erzeugen, zu verknüpfen, Frontend-Designs zu generieren und die fertigen J2EE-Anwendungen zu verteilen und zu managen. Der Designer bietet die Möglichkeit, aus gängigen Anwendungs-Frontends wie HTML-Seiten, Sapgui oder 3270-Terminals ein XML-Schema für einen Web-Service zu erstellen. Das existierende Layout wird dazu in das Designerfenster geladen, per Drag and Drop weist der Entwickler die entsprechenden Ein- und Ausgabefelder sowie Aktionselemente zu, die der Web-Service beim Zugriff auf das Backend kennen muss. Enthalten sind auch Wizards für die J2EE-Entwicklung, ein WSDL-(Web Service-Description-Language-)Editor sowie ein UDDI-(Universal Description, Discovery and Integration-)Browser für das Veröffentlichen und Auffinden von Web-Services.

Abb: Web-Services: Soap, WSDL, UDDI

Plattformübergreifende Kommunikation: Mit Hilfe der XML-basierten Web-Services-Standards können auch Legacy-Backend-Systeme online gehen. Quelle: Silverstream