Blick an die Nasdaq (Quelle: Stock-World)

Silicon Graphics: Linux als Rettungsanker?

24.03.2000
Von Markus Lindermayr*

In den vergangenen fünf Jahren driftete der Kurs von Silicon Graphics (SGI) von 50 auf sieben Dollar ab. Grund: Die Grafik-Workstations, Server und Hochleistungsrechner sind durch die ständige Leistungserweiterung bei standardisierten Rechnern (von Sun Microsystems, Hewlett-Packard (HP), IBM und Compaq) ihrer lukrativen "Nischenrolle" beraubt worden. Da SGI nicht mit den Absatzmengen der Konkurrenten Schritt halten konnte und die Preise fielen, brachen die Umsätze ein, und man rutschte in die roten Zahlen. Es folgten Restrukturierungsmaßnahmen wie der Verkauf der Supercomputer-Division (Cray) sowie der Börsengang der Prozessorschmiede Mips Technology. Der noch im Besitz verbliebene 85-Prozent-Anteil an Mips ist mit 2,5 Milliarden Dollar höher bewertet wie SGI selbst. SGI will jetzt auf die Mikroprozessor-Architektur von Intel umstellen. Gleichzeitig strebt man die Marktführerschaft bei Grafik-Servern und -Workstations auf Linux-Basis an. Eine Kooperation mit Suse dient dazu, Anwendungen vom eigenen Betriebssystem Irix auf Linux zu portieren. Für SGI, das im letzten Quartal bereits wieder ein positives Ergebnis erzielte, könnte das Thema Open Source zum Rettungsanker werden. Die Aktie ist eine interessante, aber riskante Spekulation. Mittelfristig ist vom Totalverlust bis zur Kursvervielfachung alles drin.

* Die Autoren sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.