Microsoft- und Intel-Programm angeschlossen

Siennax vermietet auf Wintel-Basis

13.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Der niederländische Application-Service-Provider (ASP) Siennax hat sich Intels ASP Channel Program angeschlossen. Diese Entscheidung folgt einem Abkommen mit Microsoft über die Vermietung der Applikationen des Softwaremarktführers.

Siennax, Vermieter von Software für Groupware-, E-Learning, Dokumenten-Management- und CRM-Anforderungen, schlüpft unter das Wintel-Dach. Der Anbieter mit Niederlassungen in Kassel, Düsseldorf, Hamburg und München schloss sich dem ASP Channel Program von Intel an. Die Mitgliedschaft räumt den Niederländern Zugriff auf Kontaktbörsen und Schulungsangebote ein, außerdem werden die der Initiative angeschlossenen Unternehmen durch Marketing-Aktionen und andere Ressourcen unterstützt.

Siennax war bislang schon Intel-orientiert, was die technische Ausstattung betrifft. Dass sich das Unternehmen aber auch eng an Microsoft bindet, ist verwunderlich. Der ASP wird in den Benelux-Staaten im Rahmen des "B-Central Hosted Application Service" zunächst Microsofts "Exchange" im Mietmodell anbieten. Später, so der Brancheninformationsdienst "Computergram", sollen weitere Softwarepakete aus Redmond folgen.

Vor allem letzter Punkt überrascht, denn bislang setzte Siennax mit Ausnahme von Exchange ausschließlich auf Web-fähige Applikationen. "Office ist stark standardisiert, deswegen vertreiben wir es nicht", sagte Michiel Steltman, CTO des Unternehmens, noch vor wenigen Wochen der COMPUTERWOCHE. "Erst wenn die .NET-Initiative umgesetzt ist, werden wir vielleicht auch Office-Pakete anbieten."

Allgemein gilt die Verbindung von Microsoft-Produkten mit dem Terminalserver "Metaframe" von Citrix derzeit unter den ASPs als ungünstige Lösung gegenüber der Vermietung von reinen Web-Applikationen. Microsoft-Produkte lassen sich durch ihr geschlossenes Design schlecht mit anderen Applikationen integrieren, und die Lizenzkosten für die Citrix-Lösungen gelten als zu hoch. Gewählt wird diese Lösung vornehmlich, um neue Angebote schnell am Markt zu platzieren, und natürlich, weil Microsoft-Lösungen nahezu eine Monopolstellung im Office-Bereich einnehmen.