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Siemens zahlt alle Strafen, die auf das Joint Venture mit Nokia zukommen könnten

14.03.2007
Siemens hat Nokia zugesichert, alle Strafzahlungen zu übernehmen, die aus dem Schmiergeldskandal auf das geplante Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks zukommen könnten.

Die Münchner wollen Strafzahlungen sowie Forderungen aus Zivilprozessen, von denen das Joint Venture betroffen sein könnte, übernehmen. Eigentlich sollte das Gemeinschaftsunternehmen, in dem beide Konzerne ihre Netzausrüstungssparten zusammenlegen, schon im Januar an den Start gehen. Doch die Finnen zögerten, da das Ausmaß des Schmiergeldskandals bei Siemens noch nicht absehbar war.

Auch gegenwärtig sieht Nokia noch Risiken in dem Zusammenschluss, wie eine Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC verrät. Man sei nicht sicher, ob die Justiz schon alle Gesetzesübertretungen aufgedeckt habe, heißt es. "Die Aufklärung, Untersuchung und Lösung solcher Vorfälle könnte teuer werden", so die Finnen, außerdem sei der dafür benötigte Zeitaufwand für Unternehmen und Management nicht absehbar. Nokia fürchtet, dass der Schmiergeldskandal die Chancen der neuen Gesellschaft beeinträchtigen könnte, zumal die Gesellschaft darauf angewiesen sei, neue Kunden und Geschäftspartner an sich zu binden und öffentliche Aufträge zu ergattern.

Nokia und Siemens wollen ihr Joint Venture nun Ende März an den Start bringen. Von Anfang an, so berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe, soll ein umfangreiches und tiefgehendes Programm zur Aufklärung von Unregelmäßigkeiten laufen. (hv)