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Siemens will weitere Stellen streichen

03.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Siemens-Konzern plant offenbar weitere Stellenkürzungen. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" sollen zusätzlich zu den bereits angekündigten Jobkürzungen (Computerwoche online berichtete) im Netzwerkbereich (ICN) bis zu 5.000 weitere Mitarbeiter der Sparte entlassen werden. Das Blatt beruft sich auf Informationen aus "Unternehmenskreisen". Hauptsächlich seien davon Angestellte im Ausland betroffen, da dort der Großteil der Produktionsstätten angesiedelt ist. ICN hat weltweit 20 Fertigungsstandorte , unter anderem in China, Indonesien, Vietnam, Brasilien und Nordamerika. Dem Bericht zufolge soll auch bei dem IT-Dienstleister Siemens Business Services (SBS) der Abbau über die erst im Juli angekündigten 2.000 Stellen hinausgehen.

Wie weiter bekannt wurde bemüht sich der finanziell angeschlagene Halbleiterkonzern Infineon offenbar eine an die Muttergesellschaft Siemens ausgeschüttete Dividende zurückzubekommen. Wie Infineon-Finanzvorstand Peter Fischl auf einer Betriebsversammlung erklärte, würden derzeit Gespräche mit Siemens-Finanzchef Heinz-Joachim Neubürger über eine Art Rückerstattung der Dividende geführt, die Siemens für das vergangene Geschäftsjahr (Ende: 30. September 2000) erhalten hatte. Damals erwirtschaftete der Chipkonzern einen Gewinn vor Zinsen und Steuern in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. Aus der Dividende von 407 Millionen Euro gingen etwa 280 Millionen Euro an den Siemens-Konzern. Die Finanzspritze käme für das Unternehmen zur rechten Zeit. Im vergangenen Monat hatte Infineon erstmals seit seiner Auslagerung aus dem Siemens-Konzern ein negatives Quartalsergebnis vorgelegt. Im dritten

Dreimonatszeitraum 2001 wies das Unternehmen einen Nettoverlust von 317 Millionen Euro aus (Computerwoche online berichtete). Aufgrund der anhaltend schwierigen Marktsituation im IT-Sektor plant der Halbleiterkonzern tiefgreifende Sparmaßnahmen. Von den angekündigten Entlassungen von 5000 Mitarbeitern erhofft sich das Unternehmen Einsparungen in Höhe von rund 250 Millionen Euro.