Web

Siemens will Com-Teilbereich an TietoEnator geben

06.06.2006
Das Kartellamt soll den Verkauf der traditionellen Telefontechnik bereits überprüfen.

Der Umbau des größten Siemens-Bereichs Com geht weiter. "Wir wollen die Entwicklung für traditionelle Telefontechnik mit rund 270 Mitarbeitern zum 1. Juli an den IT-Dienstleister TietoEnator übergeben", sagte eine Siemens-Sprecherin am Dienstag auf Anfrage. Zu finanziellen Details machte sie keine Angaben. Das Bundeskartellamt muss das Vorhaben noch genehmigen. Eine Amtssprecherin sagte auf Anfrage, die Prüfungsfrist für das Vorhaben laufe am 19. Juni ab. Eventuell könne sich noch eine zweite Phase anschließen, die bis zu drei Monate dauere.

Die Telekombranche stellt laut Siemens auf Internettelefonie (VoIP) um, die klassische Technik sei damit ein schrumpfender Markt. "Im Zuge der Fokussierung bei Com trennen wir uns daher von diesem Geschäftsbereich", sagte die Siemens-Sprecherin. "TietoEnator ist in dem Geschäftsfeld sehr aktiv und in vielen Branchen tätig, was den betroffenen Siemens-Mitarbeitern Zukunftschancen bietet." Die schwedisch-finnische Firma TietoEnator hat auch Standorte in Deutschland.

Der Siemens-Bereich Communications (Com) ist seit längerem ein Sorgenkind des Münchner Technologie- und Industriekonzerns. Seit einiger Zeit wird Com umgebaut, dabei fallen auch Stellen weg. Im ersten Geschäftshalbjahr (Ende März) brach das Bereichsergebnis um 27 Prozent auf 350 Millionen Euro ein, während der Com-Umsatz um neun Prozent auf 6,8 Milliarden Euro stieg. Der Auftragseingang legte zugleich etwas schwächer (plus sieben Prozent) zu. (dpa/ajf)