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Siemens will 600 ICN-Stellen streichen

06.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz Rückkehr in die schwarzen Zahlen ist Siemens Netzwerksparte Information and Communication Networks (ICN) vor weiteren Stellenstreichungen nicht gefeit. Am gestrigen Donnerstag informierte ICN-Chef Thomas Ganswind die Beschäftigten im Werk bei Bruchsal, Baden-Württemberg, darüber, dass wegen des schwierigen Marktumfeldes voraussichtlich 500 bis 600 der insgesamt rund 1400 Jobs wegfallen werden. Auslöser ist jedoch kein neues Restrukturierungsprogramm, sondern ein rein regionales Problem. So sei die Massenfertigung von DSL-Modems zu einem wettbewerbsfähigen Preis hierzulande nicht mehr möglich. Der Elektronikkonzern überlegt nun, die Produktion nach China zu verlagern.

Bei dem geplanten Stellenabbau will Siemens auf Kündigungen so weit wie möglich verzichten, generell könne man diese allerdings nicht ausschließen. Der Standort Bruchsal insgesamt sei nicht gefährdet, so das Unternehmen. Bereiche wie Forschung und Entwicklung bleiben erhalten.

Um die Sparte wieder auf Gewinnkurs zu bringen, hatte Bereichschef Ganswindt in den letzten zwei Jahren bereits die Zahl der ICN-Mitarbeiter um rund 20.000 auf derzeit 34.000 Mitarbeiter reduziert. (mb)