Abkommen soll rechtzeitigen Markteintritt sichern

Siemens verkauft UMTS-Handys von Motorola

19.04.2002
MÜNCHEN (CW) - Der Münchner Siemens-Konzern kommt mit eigenen Mobilfunkgeräten nicht schnell genug auf den Markt. Nun will das Unternehmen vorerst Handys von Motorola beziehen und unter eigenem Label verkaufen.

Gegenstand des Abkommens ist das Mobiltelefon "A820" von Motorola, das unter der Siemens-Marke mit einigen Anpassungen auf den Markt kommen soll. Geplanter Starttermin ist das vierte Quartal des Jahres, jedoch werden die Münchner auch noch 2003 auf das Motorola-Handy zurückgreifen. Durch den Deal sei sichergestellt, dass Siemens von Anfang an UMTS-Endgeräte anbieten könne, hieß es. Finanzielle Details wurden nicht genannt, eine weiterführende Allianz zwischen den Konzernen sei derzeit nicht geplant.

Darüber hinaus umfasst das Abkommen auch Lieferverträge für UMTS-Chipsätze von Motorola, auf deren Grundlage Siemens künftig eigene Handys entwickeln will. Erste Geräte sollen Anfang des Jahres 2004 auf den Markt kommen. Die UMTS-Chips der ehemaligen Konzerntochter Infineon fanden anscheinend kein Gefallen. Im vergangenen Jahr hatten die Münchner versucht, eine Allianz mit Toshiba zu schmieden, jedoch hatten sich die Japaner aus den Gesprächen zurückgezogen. Im Markt für Mobiltelefone liegt Motorola weit hinter Nokia auf Platz zwei, Siemens ist knapp vor Samsung Dritter. (ajf)