Siemens-Update: Aus SBS wird SIS

12.10.2006
SBS-Chef Christoph Kollatz muss kräftig auf die Kostenbremse treten.
SBS-Chef Christoph Kollatz muss kräftig auf die Kostenbremse treten.
Foto: Siemens AG

Der IT-Spezialist SBS häufte seit dem Geschäftsjahr 2004/05 auch wegen hoher Sanierungskosten mehr als 1,2 Milliarden Euro Verluste an. Auch im Geschäftsjahr 2006, das Ende September ausgelaufen ist, hat SBS wohl rote Zahlen geschrieben. Von den Margenzielen, die Siemens jedem Bereich bis Frühjahr 2007 vorgeschrieben hat, ist die seit einiger Zeit im Umbau befindliche SBS meilenweit entfernt. Siemens will die Restrukturierung bei SBS daher "konsequent" weiterführen. Im Zuge des im September 2005 angekündigten Programms sollen die Kosten bei dem defizitären IT-Dienstleister bis Frühjahr 2007 um 1,5 Milliarden Euro gesenkt werden. Auch Stellen fallen weg. Um diese Einsparziele zu erreichen, spricht Siemens derzeit auch mit den Belegschaftsvertretern und der IG Metall. Der Konzern will den für die Regionalorganisation Deutschland bestehenden Ergänzungstarifvertrag auch auf die bisherige SBS anwenden. "Der Abschluss der laufenden Verhandlungen ist eine entscheidende Voraussetzung für die endgültige Aufstellung der SIS in Deutschland", betonte Siemens.

Der neue Bereich SIS wird etwa fünf Milliarden Euro Umsatz und rund 43.000 Mitarbeiter haben. Zu den 33.000 SBS-Mitarbeitern kommen noch Mitarbeiter vier weiterer IT-und Softwarehäuser des Konzerns hinzu. SBS soll mit der Firma Program and System Engineering (PSE) aus Wien, der indischen Siemens Information Systems Ltd. (SISL), der griechischen Development Innovation and Projects (DIP) sowie dem Schweizer Business Innovation Center (BIC) verschmolzen werden. (dpa/ajf)