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Siemens und Nokia auf Investorensuche für NSN

02.08.2010
Der Elektrokonzern Siemens und der finnische Handy-Hersteller Nokia wollen nach Medienberichten bei ihrem Netzwerk-Joint-Venture Investoren an Bord holen.
Die Zentrale von Nokia Siemens Networks in Espoo, Finnland
Die Zentrale von Nokia Siemens Networks in Espoo, Finnland
Foto: Nokia Siemens Networks

In Finanzkreisen werde ein Bericht des "Wall Street Journals" bestätigt, wonach beide Konzerne erste Sondierungsgespräche mit Beteiligungsgesellschaften führen, berichte die "Süddeutsche Zeitung" (Montag). Die Investoren sollten mindestens eine Milliarde Dollar in den verlustreichen Netzwerkkonzern einbringen und dafür zunächst einen Minderheitsanteil erhalten. Ein deutlich größeres Investment gelte aber als wahrscheinlich. Siemens und Nokia, die beide jeweils zu 50 Prozent an dem Joint Venture beteiligt sind, wollten bis zu einem Drittel der Anteile abgeben, hieß es.

Sprecher von Siemens und NSN wollten die Berichte am Montag nicht kommentieren. Der Joint-Venture-Vertrag für Nokia Siemens Networks läuft noch bis 2013. Über Ausstiegspläne beider Unternehmen war immer wieder spekuliert worden. Für Siemens zählt die Telekommunikation nicht mehr zum Kerngeschäft, der Technologiekonzern hatte neben der Handy-Sparte auch das Geschäft mit Schnurlostelefonen ("Gigaset") abgegeben. Nun könnte es laut "SZ" schneller gehen. In Unternehmenskreisen heiße es, Siemens verliere die Geduld, weil die Sanierung von NSN nicht vorankomme.

Als mögliche Interessenten für einen Einstieg bei NSN wurden die Finanzinvestoren Blackstone, TPG, KKR, Silverlage und Bain Capital genannt. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (Montag) hatten sich Siemens und Nokia bereits 2009 bei Finanzinvestoren umgehört, seien damals aber nicht auf Interesse gestoßen, hieß es. Beide hätten daraufhin beschlossen, NSN in Eigenregie zu sanieren. Der deutsche und der finnische Konzern hatten 2007 ihre Netzwerktöchter zusammengeführt und sich verpflichtet, das Gemeinschaftsunternehmen bis 2013 zu betreiben. Erst kürzlich hatte NSN für 1,2 Milliarden US-Dollar die Netzsparte des amerikanischen Mobilfunkkonzerns Motorola erworben. (dpa/tc)