Ethernet-Industrienetze umfassend überwachen

Siemens überarbeitet Netz-Management-Software

03.04.2013
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Die Siemens-Division Industry Automation hat ihre Netzwerk-Management-Software Sinema Server überarbeitet. Mit der neuen Version lassen sich nun doppelt so viele Netzwerkteilnehmer überwachen.
Bis zu 500 Komponenten können pro Sinema-Server-Station überwacht werden.
Bis zu 500 Komponenten können pro Sinema-Server-Station überwacht werden.
Foto: Siemens

Mit der neuen Version 12 lassen sich laut Siemens maximal 500 Geräte pro Sinema-Server-Station verwalten. Das sind doppelt so viele wie bisher. Zudem kann jeder Sinema Server den Status von bis zu 100 anderen Sinema Servern im Netz anzeigen. In der Summe erlaubt die Anwendung laut Anbieter ein Monitoring von bis zu 50.000 Netzwerkteilnehmern. Die angeschlossenen Komponenten werden per SNMP (Simple Network Management Protocol) oder Profinet-Geräte per DCP (Device Control Protocol) automatisch erkannt. In der neuen Version 12 können zudem Geräteprofile editiert, geladen und gespeichert werden. Zudem wurde die Bedienoberfläche der Software überarbeitet und die Darstellung auf HMI-Geräten sowie bei Einbindung in Scada-Systemen wie Simatic WinCC oder das Leitsystem Simatic PCS7 verbessert.

Der Sinema Server ist für eine kontinuierliche Überwachung von Ethernet- und Profinet-Netzen in Industrie und Infrastruktur ausgelegt. Dabei werden auch an Maschinenkonzepten angepasste Netze sowie alle physikalische Verbindungen auf Portebene abgebildet. Die Anwendung zeigt Fehlfunktionen innerhalb eines Netzes auf und soll dabei helfen, Störungen und Stillstände schnell zu erkennen und zu beheben. Hierfür erstellt Sinema Server ein Abbild der Netztopologie mit Anzeige von VLANs (Virtual LAN) und überprüft fortlaufend Änderungen des Netzwerkaufbaus sowie die Verfügbarkeit und den Zustand der angeschlossenen Komponenten und Verbindungen.

Dies ist auch möglich, wenn einzelne Netzbereiche durch Security-Produkte geschützt sind und für Sinema Server die entsprechenden Zugriffsrechte freigeschaltet sind. Die Gerätediagnose liefert Konfigurations- und Identifikationsdaten wie Name, Gerätetyp, Seriennummer sowie produktspezifische Statuswerte. In Sinema Server V12 können Anwender ferner zu Parametern einzelner Geräte Schwellenwerte für Alarmierungen definieren. Neben der Überwachung lässt sich Sinema Server für die Dokumentation des Geräteinventars sowie der Netzwerkverfügbarkeit und -auslastung einsetzen.