Web

Siemens präsentiert gute Zahlen

22.01.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Elektronikkonzern Siemens machte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2003/2004 (Ende: 30. September 2004) einen deutlichen Gewinnsprung. Wie das Münchner Unternehmen bekannt gab, wuchs der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 726 Millionen Euro oder 82 Cent pro Aktie. Der Überschuss lag damit am oberen Ende der Analystenprognosen. Das operative Ergebnis legte im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro zu und übertraf damit die Analystenprognosen. Der Konzern profitierte dabei in erster Linie von der höheren Rentabilität der meisten Geschäftsbereiche. Der Umsatz ging hingegen um drei Prozent auf 18,33 Milliarden Euro zurück.

Vorstandsvorsitzender Heinrich von Pierer zeigte sich "sehr zufrieden" mit den Ergebnissen im ersten Quartal. Lasse man die Währungsverluste außen vor, sei Siemens im vergangenen Quartal sogar um zwei Prozent gewachsen.

Die ertragsstärksten Bereiche waren im Berichtsquartal erneut die Sparten Medizintechnik und Kraftwerk. Information and Communication Networks (ICN), lange Zeit das Sorgenkind, setzte mit einem Betriebsgewinn von 51 Millionen Euro bei 1,7 Milliarden Euro Umsatz die im Schlussquartal 2002/2003 begonnene positive Entwicklung fort. Im Vergleichszeitraum hatte die Unternehmenseinheit, die das Netzbetreiber- sowie das einschlägige Dienstleistungsgeschäft und die Business Unit Enterprise Networks umfasst, noch einen Verlust von 151 Millionen Euro bei Einnahmen von 1,8 Milliarden Euro ausgewiesen.

Der auf Handys und andere drahtlose Produkte sowie Mobilfunknetze spezialisierten Sparte Information and Communication Mobile (ICM) gelang es, ihren operativen Profit mit 123 Millionen Euro binnen Jahresfrist mehr als zu verdoppeln. So kehrte die Business Unit Mobile Networks mit einem Plus von 26 Millionen Euro in die Gewinnzone zurück, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Verlust von 25 Millionen Euro angefallen war. Der Umsatz im gesamten Mobilfunkgeschäft stieg um vier Prozent auf 2,96 Milliarden Euro. Mit 15,2 Millionen verkauften Handys erzielte Siemens im Berichtsquartal einen neuen Absatzrekord. Wegen des scharfen Wettbewerbs und dem verstärkten Fokus auf das Niedrigpreis-Segment kündigte der Konzern jedoch an, er werde die begonnenen Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur und Rentabilitätssteigerung in dem Geschäftgebiet fortsetzen.

Der IT-Dienstleister Siemens Business Services (SBS) konnte seinen Betriebsgewinn im Jahresvergleich von zwölf Millionen auf 44 Millionen Euro steigern. Ursache der Ergebnisverbesserung waren jedoch in erster Linie Kosteneinsparungen, während der Umsatz um vier Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zurückging. Den Siemens-Angaben zufolge blieb das Marktumfeld von SBS im Berichtsquartal schwach, insbesondere in Westeuropa. Da der mit knapp 1,4 Milliarden Euro nahezu stabile Auftragseingang keine kurzfristige Verbesserung andeute, will der Bereich - in welcher Form auch immer - die Personaldecke kürzen.

Nach dem summa summarum starken ersten Quartal hat Siemens seine im November 2003 ausgegebene Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Der Gewinn soll im zweistelligen Prozentbereich zulegen, so Konzernchef von Pierer. Auch der Umsatz werde steigen. Voraussetzung sei allerdings, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einschließlich Währungsrisiken nicht weiter verschlechtern. (mb)