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Siemens Com streicht bis zu 1250 Festnetz-Stellen

28.01.2005
Um sich der Marktsituation anzupassen, will Siemens Communications bis zu 1250 weitere Stellen streichen (100 waren bereits bekannt), davon 600 hierzulande. Man sei "beratungsoffen", sagte Spartenchef Pauly.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Angaben der Siemens AG ist die erhoffte nachhaltige Wende auf dem Markt für Festnetztechnik bislang ausgeblieben. Die bestehenden Überkapazitäten erforderten daher auch Anpassungen bei den Mitarbeiterzahlen im Geschäftsgebiet Fixed Networks der neuen Communications-Sparte (Com). Dort sollen bis zu 1250 Arbeitsplätze wegfallen, davon 600 hierzulande.

In einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses sei heute ein Konzept vorgestellt worden, das in Deutschland an verschiedenen Standorten den Abbau von rund 600 Stellen vorsieht, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Der Spartenchef von Siemens Communications, Lothar Pauly, wird dazu mit der Aussage zitiert: "Wir sind beratungsoffen".

Bereits bekannt sei der laufende Abbau von etwa 100 Stellen in zentralen Funktionen des Bereichs an zwei Münchner Standorten. Pauly zufolge setzt Fixed Networks vermehrt auf eine gute Basis im Kerngeschäft und konzentriert sich auf den Ausbau von Sprach- und Datenvermittlungssystemen. Gleichzeitig werde der Fokus gezielt auf neue Wachstumsfelder wie Voice over IP, Ethernet Access, Applikationen und Dienstleistungen für Breitbandnetze oder Home Entertainment gelegt. Mit dieser Optimierung wolle Siemens seine "Position als Innovationstreiber im Festnetzgeschäft" weiter ausbauen.

Darüber hinaus ist laut Siemens auch eine "Anpassung der Ressourcen" notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsgebiets nachhaltig abzusichern. Im Gespräch sei in Deutschland ein Abbau von rund 600 Arbeitsplätzen an drei Standorten in München und Berlin: in München rund 250 Arbeitsplätze in der Hofmannstraße und 150 Arbeitsplätze in Perlach, in Berlin rund 200 Stellen. Außerdem gebe es Pläne, rund 650 Arbeitsplätze des Geschäftsgebiets in Vertriebsregionen außerhalb Deutschlands abzubauen.

"Der geplante Stellenabbau ist nicht zwingend mit Entlassungen gleichzusetzen", erklärte Pauly. "Wir wollen den betroffenen Mitarbeitern im Rahmen des Möglichen neue Aufgaben innerhalb von Siemens vermitteln oder sozialverträgliche Lösungen finden." Über weitere Maßnahmen zur Realisierung des Stellenabbaus habe man Gespräche mit Betriebsrat und Arbeitnehmervertretern begonnen. (tc)