Er habe es zwar lange nicht für sinnvoll gehalten, für Frauen einen Mindestanteil an Führungspositionen festzuschreiben, sagte Kaeser laut "Spiegel Online" auf einem Netzwerktreffen von Managerinnen in München. "Wenn die Unternehmen das aber nicht selbst schaffen, sollte man in die Richtung denken, ob man das nicht gesetzlich regelt."Siemens bestätigte "Spiegel Online" die Äußerung des Vorstandschefs.
- Noch bilden sie eine Minderheit: Frauen in der IT haben in den meisten Firmen Exotenstatus, erst recht im Management.
- Ralica Yancheva, Beraterin bei Conargus:
"Die Diskussionen und politischen Debatten zur Frauenquote haben viele Manager für das Thema sensibilisiert." - Inge Hanschke, Geschäftsführerin bei Iteratec:
"Frauen müssen wissen, was sie wollen und gelassen auf das Platzhirschgebaren reagieren." - Rebecca de Souza, Diversity Managerin bei General Electric (GE)
"Zu wenige Frauen in Führungspositionen sind überall in Europa ein Problem, doch besonders in Italien und Deutschland." - Patricia Rezic, verantwortlich für Controlling und Personal bei Projektron
"Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter liegt bei 32 Jahren; viele haben Kinder." - Eva Faenger, Diversity-Managerin bei Hewlett-Packard:
"Besonders im Service und im Outsourcing-Geschäft gibt es Handlungsbedarf." - Claudia Kedor: Leiterin Marketing bei Projektron:
"Wir sprechen schon vor der Geburt des Kindes mit den Kollegen, wie sie sich den Wiedereinstieg vorstellen." - Edeltraud Leibrock, Vorstand IT bei der KfW Bank:
"Frauen tendieren öfters als Männer dazu, ihre Fähigkeiten kritisch zu bewerten." - Katrin Jenkins, Abteilungsleiterin Systemdesign und Customizing bei DB-Systel:
"Junge Mütter sind besonders engagiert, weil sie sich nichts nachsagen lassen wollen." - Claudia Payer, Projektleiterin Commerz Finanz:
"In über 20 Jahren habe ich mir fundiertes IT-Know-how angeeignet, das heute eine solide Grundlage bildet, um Projekte zu leiten."
Der Konzern war zuletzt in die Kritik geraten, weil der Vorstand künftig wieder rein männlich besetzt sein wird. Denn Brigitte Ederer musste bereits ihren Posten als Personalvorstand räumen, die für den Einkauf zuständige Barbara Kux scheidet zum Jahresende aus. Kaeser verwies darauf, dass nur jeder achte Ingenieur in Deutschland weiblich sei. Für ein Technologieunternehmen wie Siemens sei dies das Kernproblem bei der Frauenförderung. (dpa/mb)