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Siemens übertrifft die Erwartungen

24.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Siemens AG hat zwar im zweiten Quartal 13 Prozent weniger verdient als ein Jahr zuvor, damit aber trotzdem die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der Nettogewinn betrug 632 Millionen Euro im Vergleich zu 725 Millionen Euro im Berichtszeitraum des Vorjahres. Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten hatten im Mittel auf 424 Millionen Euro Profit getippt.

Umsatz und Auftragseingang lagen indes zum Teil unter den Erwartungen und verdeutlichen die durch die Wirtschaftflaute und den starken Euro verursachten Probleme. Die Einnahmen gingen um 15 Prozent auf 17,38 Milliarden Euro zurück, der Auftragseingang fiel um zehn Prozent auf 17,22 Millliarden Euro. Abzüglich Währungs- und Akquisitionseffekten wären Umsatz und Auftragseingang um nur sieben und ein Prozent gefallen.

"Umso erfreulicher ist es, dass sich Mehrzahl der Bereiche weiterhin in Richtung der für 2003 definierten Margenziele bewegen konnte", erklärte Konzernchef Heinrich von Pierer. "Für das vierte Quartal erwarte ich ein ähnlich gute Entwicklung." Für das Gesamtjahr rechnet von Pierer mit wenigstens 2,2 Milliarden Euro Gewinn. "Wir wollen 2,2 Milliarden Euro plus X schaffen", sagte der Vorstandsvorsitzende in einer Telefonkonferenz, "und wir arbeiten hart, um sicher zu stellen, dass das X so groß wie möglich wird."

Sorgenkind des Münchner Konzerns bleibt die Netzsparte ICN (Information and Communication Networks), die einen Quartalsverlust von 125 Millionen Euro auswies, darin enthalten Aufwendungen für Personalmaßnahmen und Kapazitätsanpassungen speziell bei Efficient Networks von 72 Millionen Euro. Die Mobilfunksparte ICM (Information and Communication Mobile) machte nach neun Millionen Euro Verlust im Vorjahresquartal diesmal 17 Millionen Euro operativen Gewinn. Siemens Business Services (SBS) konnte trotz sinkender Einnahmen seinen Gewinn im Jahresvergleich von fünf auf 17 Millionen Euro steigern.

Siemens veröffentlichte seine Zahlen vorbörslich. Im vormittäglichen Handel stieg der Aktienkurs des Konzerns bereits um 3,2 Prozent auf 48,50 Euro. (tc)