Großaufträge stärken den Inlandsumsatz

Siemens beendet Halbjahr mit Umsatz- und Gewinnsteigerung

11.05.1990

MÜNCHEN (CW) - Inländische Großprojekte sowie die Konsolidierung der Rolm Co. und der französischen IN2 haben wesentlich zur Umsatzsteigerung der Siemens AG um weltweit 16 Prozent im ersten Halbjahr 1989/90 beigetragen. Der Nettogewinn lag mit 749 Millionen Mark um 15 Prozent über dem des Vergleichszeitraumes in 1988/89.

Beim Weltumsatz von 30,4 Milliarden Mark schlagen mit rund einer halben Milliarde Mark erstmals die Geschäfte der von IBM übernommenen Rolm Co. und der IN2 zu Buche, so Siemens-Sprecher Ralf Nitschke.

Das inländische Geschäft stieg durch die Abrechnung einiger Großprojekte, unter anderem aus dem Bereich der öffentlichen Kommunikation, überproportional um 24 Prozent auf 13,8 Milliarden Mark; der Auslandsumsatz legte um zehn Prozent auf jetzt 16,6 Milliarden zu.

Auf mittlere Sicht jedoch scheinen sich die internationalen Aktivitäten schneller zu entfalten: Vom Auftragseingang in Höhe von 35,8 Milliarden Mark entfallen 60 Prozent auf ausländische Orders, deren Wert damit um 21 Prozent gestiegen ist. Bestellungen aus der Bundesrepublik nahmen dagegen nur um zwei Prozent zu.

Wie der noch laufende Nixdorf-Deal taucht auch die gemeinsam mit der Londoner General Electric Corp. durchgeführte Übernahme der Plessey Co. nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung auf. Zwar wurden die letzten Verpflichtungen bezüglich Plessey bereits im ersten Quartal getilgt und dementsprechend auch als Investitionen verbucht, die Bilanzen der 40-Prozent-Beteiligung sind laut Nitschke jedoch noch nicht konsolidiert.

Mit dem Geschäft entwickelte sich auch die Mitarbeiterzahl positiv: Unter Berücksichtigung der neu eingegliederten Gesellschaften standen am Stichtag 11000 Arbeitnehmer mehr auf den Lohn- und Gehaltslisten von Siemens als im Jahr zuvor. Davon kamen in der Bundesrepublik 4000 hinzu.