Revolution im Rechenzentrum

Sieben halbe Wahrheiten über Virtualisierung

25.08.2009
Von  und Jon Brodkin
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Vorsicht bei Lizenzen in virtuellen Umgebungen

Während viele Benutzer vermuteten, dass sich die Zeit für die Administration verringern würde, sei zu beachten, dass die virtuelle Infrastruktur selbst auch verwaltet werden müsse, pflichtet Martijn Lohmeijer, Berater bei TriNext, bei. Dafür bedürfe es unter Umständen auch eines neuen, zentral verwalteten Storage-Systems, gibt der Consultant zu bedenken.

Frustrierenderweise sei auch der Support für Anwendungen, die auf virtuellen Maschinen laufen, nicht so umfassend, wie für Software, die auf physischen Maschinen arbeitet. Zwar hat Microsoft im vergangenen Jahr bereits einige Lizenzbestimmungen vereinfacht. Analysten kritisieren aber andere Hersteller wie Oracle, die das noch nicht getan haben. Auch sonst kann die Berechnung der Lizenzkosten in virtuellen Systemen komplizierter sein, als in physischen Umgebungen, wo es mitunter schon kompliziert genug zugeht.

"Nicht alle Lizenzen für Server-Virtualisierungen gleichen sich", warnt Laura DiDio. "Also ist es nötig, sich die Bestimmungen und Konditionen unterschiedlicher Anbieter sehr genau anzuschauen".

2 Es ist einfach, Konsolidierungen durchzuführen

Das erste Ziel eines CIOs, der seine Server virtualisiert, ist in der Regel eine Konsolidierung der Infrastruktur: Wer dieselbe Anzahl von Workloads auf zehn Servern betreiben kann, für die er im Moment noch 100 Maschinen benötigt, wird so schnell wie möglich diese Virtualisierung vorantreiben.

"Unglücklicherweise aber", so George Pradel, Direktor für strategische Allianzen bei Vizioncore, endeten viele Virtualisierungsprojekte, die auf die Schnelle gestartet wurden, sehr viel später als geplant. Es sei leicht zu sagen, dass jeder neue Workload auf eine virtuelle Maschine wandern solle, so Pradel. Aber das Umziehen alter Workloads von einer physischen auf eine virtuelle Maschine sei nicht immer eine leichte Aufgabe, warnt der Stratege.