Outsourcing

Sieben CIOs verraten ihr Erfolgsgeheimnis

05.11.2008
Von  und


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Udo Haarhaus, CIO der Groupe Novasep: "Ziele müssen klar sein"

Udo Haarhaus, CIO der Groupe Novasep/Dynamit Nobel Explosivstoff und Systemtechnik GmbH (DNES)
Udo Haarhaus, CIO der Groupe Novasep/Dynamit Nobel Explosivstoff und Systemtechnik GmbH (DNES)

"Aus meinen Erfahrungen habe ich vor allem gelernt, dass man sich als Auftraggeber über seine Outsourcing-Ziele im Klaren sein muss. Der Anbieter will das Projekt natürlich unbedingt an Land ziehen. Der Anwender will in der Regel seine Kosten senken. Da herrscht auf beiden Seiten eine gewisse Gier. Aber wenn der Auftraggeber nicht exakt hinterfragt, wie und wo sein Provider die Einsparungen erzielen will, gehen die Partner leicht von unterschiedlichen Annahmen aus. Bei uns führte das in einem Fall dazu, dass wir uns mit Nachforderungen in Millionenhöhe konfrontiert sahen, die wir allerdings abwehren konnten.

Auch das Kundenspektrum des IT-Diensteisters ist für mich ein wichtiges Kriterium. Ein Unternehmen wie DNES braucht einen Partner, der über branchenspezifisches Know-how verfügt und einschlägige praktische Erfahrungen gesammelt hat. Denn die Aufgaben sind extrem vielfältig. Es gibt zahlreiche Spezialanwendungen und Prozesse, die der Provider kennen sollte.

Ein Standardansatz hilft hier nicht weiter - wenn ich den Begriff 'IT aus der Steckdose' höre, stellen sich mir die Haare auf. Nicht nur in puncto Kompetenz, auch in Größe und Unternehmenskultur müssen Auftraggeber und Outsourcing-Provider zusammen passen. Und da zeigt meine Erfahrung: Große Dienstleister bieten in der Regel nicht die Flexibilität in strukturierter Service-Erbringung wie sie ein Mittelständler fordert. Und speziell ein mittelständisches Unternehmen wie DNES, dessen Geschäftsmodell darauf beruht, schnell auf die Anforderungen reagieren zu können, lebt von Flexibiltät.

Kommunikation mit dem Provider auf Augenhöhe ist hier besonders wichtig. Zu klein darf dieser allerdings auch nicht sein. So mussten wir unsere ansonsten gute Zusammenarbeit mit einem Dienstleister aufkündigen, weil er unsere Staffing-Anforderungen nicht mehr erfüllen konnte."

Outsourcing-Erfahrung:

  • IT-Infrastruktur-Outsourcing (Rechenzentrum, Netze, Server, PCs) mit wechselnden IT-Dienstleistern sowie Outsourcing der SAP-Betreuung;

  • Betrieb und Betreuung der SAP-Systeme durch IDS Scheer sowie der Netze, Server, PCs durch Lufthansa Systems.