IT-Management

Sieben Aufgaben, die die IT oft schuldig bleibt

11.08.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

3. Zähmen Sie das Datenmonster

Schlechte, unvollständige oder unbrauchbare Daten waren schon der Ruin für Tausende von Unternehmen. Auch Daten, die in einem beschränkten Umfeld anstandslos funktionieren, können in einem breiteren Kontext wertlos sein - und damit die Entscheidungsfindung erschweren, wenn nicht unmöglich machen.

Tony Fisher, CEO von Dataflux, einem Spezialisten für Datenqualität, erinnert sich an seine Zusammenarbeit mit dem CEO eines Fortune-10-Unternehmens. Dieser sorgte sich um das wachsende Durchschnittsalter der Mitarbeiter. Zunächst wollte er wissen, wie hoch eigentlich die Gesamtzahl der Belegschaft sei. Doch nicht einmal auf diese Frage bekam er eine Antwort. "Die exakteste Schätzung, die er kriegen konnte, lautete: zwischen 90.000 und 115.000", berichtet Fisher. Weder das Alter noch die lokale Verteilung der Mitarbeiter ließen sich feststellen.

Sollen Daten über das Unternehmen integriert werden, bricht Panik aus.
Sollen Daten über das Unternehmen integriert werden, bricht Panik aus.

Das Problem war folgendes: Es handelte sich um ein globales Unternehmen mit 120 Niederlassung. Jede davon betrieb ihr eigenes Personalsystem, das die Daten ein ganz klein wenig anders verarbeitete als die anderen HR-Systeme. Für die Ansprüche der jeweiligen Niederlassung reichte das aus, aber eine integrierte Sicht über all diese Systeme war auf dieses Weise unmöglich. So unglaublich das auch klingt: In den meisten Konzernen ist das an der Tagesordnung.

"Besseres Datenmaterial sorgt für bessere Geschäfte", konstatiert Fisher: "Sie müssen dafür sorgen, dass die Daten nicht nur korrekt, sondern auch zweckmäßig organisiert sind." Und das so schnell wie möglich, weil die Datenflut immer schneller steigt.

Aktuellen Studien zufolge wächst die Menge der weltweit erzeugten Daten jährlich um 35 bis 40 Prozent, bestätigt Sean Morris, Vertriebschef bei Digitech Systems, einem Anbieter von ECM-Lösungen (Enterprise-Content-Management): "Die IT-Leute müssen sich damit beschäftigen, wie sie die Daten sammeln, verschlüsseln und speichern wollen, die ihre Unternehmen hervorbringen - all diese E-Mails, Bestellungen, Verträge etc."