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Siebel senkt Umsatz, Gewinn und Mitarbeiterzahl

24.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Aufgrund der anhaltenden Investitionszurückhaltung hat der CRM-Anbieter Siebel Systems im ersten Geschäftsquartal einen deutlichen Einbruch bei Umsatz und Gewinn verbucht: Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum sank der Nettoprofit um 93 Prozent von 64,6 Millionen auf 4,6 Millionen Dollar oder ein (zwölf) Cent pro Aktie. Die Einnahmen gingen um gut ein Viertel auf 332,8 Millionen Dollar zurück. Dabei schrumpften die Lizenzerlöse um 54 Prozent auf 112,1 Millionen Dollar - ursprünglich waren 130 bis 150 Millionen Dollar erwartet worden. Vergleichsweise stabil fielen dagegen die Wartungs-, Service- und Beratungseinnahmen aus, die im Jahresvergleich von 231,8 Millionen auf 220,7 Millionen Dollar sanken.

Trotz schwacher Zahlen gelang es dem SAP-Konkurrenten, die reduzierten Erwartungen der Wall Street zu treffen. Das Unternehmen hatte bereits Anfang des Monats eine Umsatz- und Gewinnwarnung ausgegeben. Damals erklärte Konzernchef Tom Siebel, wegen der unsicheren wirtschaftlichen und geopolitischen Situation hätten sich einige wichtige Auftragsabschlüsse nach hinten verschoben (Computerwoche online berichtete).

Für das laufende zweite Quartal rechnet Siebel mit einem Gewinn von zwei bis vier Cent pro Aktie bei 340 Millionen Dollar Umsatz. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der CRM-Anbieter noch ein Plus von sechs Cent pro Aktie bei 405,6 Millionen Dollar Umsatz erwirtschaftet. Die längerfristig wichtigen Lizenzerlöse sollen von 170 Millionen auf 120 bis 140 Millionen Dollar zurückgehen.

Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, wegen der schwachen Nachfrage bis Ende Juni 250 Stellen oder rund fünf Prozent der 5850-köpfigen Belegschaft zu streichen. So sollen die Lücken, die bei der alle sechs Monate stattfindenden Entlassung von "Underperformern" entstehen, nicht wieder aufgefüllt werden. (mb)