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Siebel legt mächtig zu, aber entlässt

19.04.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der CRM-Spezialist Siebel Systems weist in seiner Bilanz für das erste Quartal 2001 einen Nettogewinn von 76,9 Millionen Dollar oder 15 Cent pro Aktie aus, mehr als doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres (35,3 Millionen Dollar oder sieben Cent je Anteilschein). Die Finanzanalysten hatten laut First Call/Thomson ein Plus von 14 Cent pro Aktie erwartet. Den Umsatz steigerte Siebel nach 319,7 Millionen Dollar im Vorjahresquartal um 84 Prozent auf 588,7 Millionen Dollar. "Wir haben uns unter miserablen Umständen spektakulär entwickelt", so das Eigenlob von Chief Executive Officer (CEO) Tom Siebel.

Gerüchte, Siebel werde rund 20 Prozent seiner Belegschaft entlassen, wies der Firmenchef von sich. Er räumte allerdings ein, man habe in den letzten Wochen rund zehn Prozent der Mitarbeiter oder 800 Menschen entlassen (nach über 1000 Einstellungen im ersten Quartal). Die Company beschäftige nun rund 8000 Mitarbeiter. Fünf Prozent Entlassungen gebe es in jedem Quartal routinemäßig auf Basis der Mitarbeiterbeurteilungen, erläuterte Siebel. Man habe sich schweren Herzens dazu entschlossen, diesen Anteil auf zehn Prozent zu erhöhen, um Kosten zu sparen. Außerdem habe Siebel die Gehälter seiner Manager aus dem gleichen Grund um 20 Prozent gekürzt und ihre Boni eingefroren. "2001 werden wir langsamer wachsen als ursprünglich angenommen", warnte Tom Siebel. "Von den 80 Firmen, mit denen wir konkurrieren, werden 60 diese Jahr nicht überleben."