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Siebel lässt sich Bilanzierungspraktiken von Aktionären absegnen

12.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Aktionäre des CRM-Spezialisten (Customer Relationship Management) <a href="http://www.siebel.com" target="_blank">Siebel Systems</a> haben zwei Anträge abgelehnt, wonach der Konzern künftig die Aktienoptionen für seine Mitarbeiter als Ausgaben verbuchen und die Entlohnung des Management enger mit dem Erfolg des Unternehmens verknüpft werden sollte. Die Forderungen, die von den Verantwortlichen der US-amerikanischen Anlegervereinigungen AFSCME Employee Pension Fund und TIAA-CRFE's College Retirement Equities Fund unterstützt wurden, haben die Aktionäre mit Mehrheiten von rund zwei Dritteln der Stimmen abgelehnt. Die Anteilseigner hätten gesprochen - und sie hätten sich klar ausgedrückt, wertet Konzernchef Thomas Siebel das Votum als Sieg für die eigene Geschäftsstrategie. Laut einer Mitteilung des Softwareanbieters an die US-amerikanische Börsenaufsicht <a href="http://www.sec.gov" target="_blank">Securities

and Exchange Commission (SEC)</a> hätte das Unternehmen im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Verlust von rund 303 Millionen Dollar eingefahren, wenn die Aktienoptionen für die Mitarbeiter als Ausgaben verbucht worden wären. Stattdessen stand ein magerer Gewinn von 4,6 Millionen Dollar unter dem Strich. Während Siebel weiter seine Parolen von der Mitarbeiter-geführten Company ausgibt, formiert sich der Protest gegen das Management. So skandierten anlässlich der Abstimmung, die via Webcast abgehalten wurde, Vertreter der Antragsteller vor der Firmenzentrale: Tom Siebel - reich und unverschämt. Wir lehnen deine Einstellung ab. (ba)