Profitables letztes Quartal bei weiter fallendem Umsatz

Siebel-Bilanz krankt am schwachen Lizenzgeschäft

30.01.2004
MÜNCHEN (CW) - Siebel Systems verbuchte im letzten Quartal des Geschäftsjahrs 2003 einen Gewinn von 41,5 Millionen Dollar. Der Umsatz reduzierte sich allerdings gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um sieben Prozent auf 366,7 Millionen Dollar. Das gesamte Geschäftsjahr 2003 schloss Siebel mit einem Nettoverlust von knapp vier Millionen Dollar ab bei Einnahmen von fast 1,4 Milliarden Dollar.

Das Unternehmen übertraf mit seinem Quartalsergebnis die mittlere Umsatzprognose der Analysten von 364 Millionen Dollar. Mit einem Gewinn von acht Cent je Aktie entsprach Siebel außerdem den Erwartungen der Wall Street. Im vierten Quartal 2002 hatte Siebel noch einen Fehlbetrag von 38 Millionen Dollar ausgewiesen (minus acht Cent). Das Unternehmen selbst hatte am 5. Januar 2004 die eigenen Prognosen auf plus acht Cent je Aktie bei 365 Millionen Dollar Umsatz heraufgesetzt. Mit 150,7 Millionen Dollar lagen die Lizenzerlöse weitgehend im Plan, blieben jedoch hinter den 157,4 Millionen Dollar vom Vorjahresquartal zurück.

Das Gesamtjahr 2003 schlossen die Kalifornier wie schon das Vorjahr mit einem Verlust ab, diesmal allerdings nur in Höhe von 3,39 Millionen Dollar (minus ein Cent). 2002 hatte Siebel rote Zahlen in Höhe von 35,7 Millionen Dollar (minus acht Cent) hinnehmen müssen. 2001 hatten die Softwareanbieter noch einen Gewinn von knapp 255 Millionen Dollar bei einem Jahresumsatz von 2,08 Milliarden Dollar erwirtschaftet.

Bemerkenswerter ist, dass das Lizenzgeschäft um über 30 Prozent von 700 Millionen Dollar im Jahr 2002 auf 482 Millionen Dollar im gerade abgelaufenen Jahr zurückging. Die Einnahmen mit Dienstleistungen, Wartungen etc. reduzierten sich von knapp 935 Millionen Dollar (2002) auf 872 Millionen Dollar im Jahr 2003.

Siebel ist vorsichtig optimistisch

Für das erste Quartal 2004 zeigte sich Siebel vorsichtig optimistisch. Die Rahmenbedingungen für IT-Investitionen hätten sich im vierten Quartal deutlich verbessert, sagte Firmenchef Tom Siebel. Allerdings sei noch nicht abzusehen, ob sich die Erholung im laufenden Geschäftsjahr fortsetze. Siebel beschränkte daher seinen Ausblick auf das erste Halbjahr. Für das laufende Vierteljahr stellt der Unternehmensgründer einen Gewinn von vier bis fünf Cent pro Aktie in Aussicht. Die Einnahmen sollen zwischen 315 Millionen und 335 Millionen Dollar liegen, davon seien voraussichtlich 110 Millionen bis 125 Millionen Dollar Lizenzerlöse. Im darauf folgenden Quartal erwartet das Unternehmen aus dem kalifornischen San Mateo einen Profit zwischen sechs und acht Cent je Aktie sowie einen Umsatz von 340 Millionen bis 365 Millionen Dollar. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Softwarelizenzen sollen dabei mit 120 Millionen bis 140 Millionen Dollar leicht ansteigen. (jm)