Zugriff auf zentrale Datenbank

Sicherheitslücke bei Telekom erleichterte Missbrauch von Kundendaten

01.10.2008
Bei der Telekom hätten laut "Stern"-bis zu 25.000 Menschen Zugriff auf Kundeninformationen - etwa Callcenter-Mitarbeiter oder Beschäftigte in den T-Punkten, berichtete der "Stern".

Das Sicherheitsleck betreffe den Zugriff der Callcenter auf die zentrale Kundendatenbank des Konzerns. Die Einwahl war dem Bericht zufolge lange Zeit nur mit Passwort und Kennungen geschützt, nicht aber an einen bestimmten Arbeitsplatz gebunden.

Wer also über die Zugangsdaten verfügte, habe von jedem beliebigen Computer aus auf die vertraulichen Kundendaten zugreifen können. Die Telekom bestätigte laut "Stern", es habe "in der Tat eine Sicherheitslücke" gegeben. Innerhalb der Telekom seien die Sicherheitsmängel im Sommer vergangenen Jahres aufgetaucht, als man einem Datendieb aus einem Callcenter in Bremerhaven auf die Spur gekommen sei. Der Sicherheitsbevollmächtigte der Telekom, Reinhard Rupprecht, sagte dem Magazin dazu, die "Sicherheitslücke" sei "generell am 21. August 2007 geschlossen worden".

Der Öffentlichkeit verschwieg der Konzern allerdings die Probleme lange Zeit. Erst im Zuge der jüngsten Diskussion um Datenmissbrauch und Datenhandel in Deutschland kommt der Fall nun ans Licht. Die Staatsanwaltschaft Bremen ermittelt gegen den ehemaligen Telefonwerber der Telekom. Die Telekom hat knapp 40 Millionen Festnetz- und 38 Millionen Mobilfunkkunden in Deutschland. (dpa/mb)