Der Markt für IT-Security

Sicherheit - ein weites Feld

24.09.2008
Von Katharina Friedmann

Compliance - bei Anwendern kein Hit

Eines der Schlagworte, mit denen die Anbieter im vergangenen Jahr verstärkt auf Kundenfang gingen, ist Compliance - in all ihren rechtlichen, organisatorischen und branchenspezifischen Facetten. "Wo immer Technikfirmen Bezug zu rechtlichen oder von der Industrie vorgegebenen Anforderungen herstellen können, um den Absatz ihrer Produkte voranzutreiben, tun sie das auch", stellt Gartner-Analyst Casper klar. Vieles, was den deutschen Unternehmen empfohlen werde, treffe dort allerdings auf geringes Interesse. Der Grund: Viele rechtliche Vorgaben seien in Europa viel abstrakter gehalten als etwa in den USA und ließen so weit mehr technischen Spielraum. Entsprechend seien Themen wie Governance-Risk-Compliance-Plattformen oder -Tools hierzulande auch nicht auf Anhieb an den Anwender zu bringen. Eher konzentrieren sich die hiesigen Sicherheitsinvestitionen noch auf den Technikbereich - vor allem auf umfassende Plattformen wie UTM-Appliances (Unified-Threat-Management) und Endpoint-Security-Lösungen, die verschiedene Sicherheitsfunktionen - etwa Firewall, Malware- und Spamschutz sowie Intrusion Prevention und Verschlüsselung - in sich vereinen, so Casper. Analog dazu finden laut Experton-Berater Funk auch in den Bereichen Mobile- und E-Mail-Security diverse Insellösungen allmählich zu integrierten Suites zusammen.

Security-Outsourcing: Das Misstrauen weicht auf

Den Prognosen der Experton Group zufolge wird der hiesige Markt für IT-Security-Dienstleistungen - etwa Wartung, Support, Integration und Implementierung von Sicherheitslösungen sowie Technikberatung - von derzeit 2,1 Milliarden Euro um rund zwölf Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro (2009) wachsen. Was die Fremdvergabe von Sicherheitsaufgaben betrifft, scheinen sich die bisherigen Vorbehalte der deutschen Anwenderunternehmen allmählich zu verflüchtigen. "Besonders im Mittelstand, der im Security-Bereich nach wie vor unter Personalmangel leidet, ist die Bereitschaft zum selektiven Auslagern von Sicherheitsaufgaben gestiegen", berichtet Funk. Bevorzugt lagern Unternehmen dabei Funktionen aus, deren Fremdvergabe nur geringe Eingriffe in die Infrastruktur erfordern. Aus diesem Grund werde neben dem Firewall-Management allmählich auch vermehrt E-Mail-Sicherheit in die Hände Dritter gegeben, so der Berater. Nach Schätzungen der Experton Group wird das Marktvolumen speziell für Managed Security Services (MSS) heuer im Vergleich zu 2007 um zehn bis 15 Prozent auf 200 bis 250 Millionen Euro wachsen.