Biometrie am Flughafen Schiphol

Sicherheit durch Iriserkennung

15.02.2002
AMSTERDAM (IDG) - Die Betreibergesellschaft des Amsterdamer Flughafens bietet ein biometrisches Identifikationsverfahren an, das bei der Einreise die normale Passkontrolle für Vielflieger ersetzen kann.

Das in Zusammenarbeit mit der niederländischen Enschedé BV entwickelte Self-Service-System zur Grenzkontrolle wurde im Oktober 2001 am Flughafen Amsterdam in Betrieb genommen. Die Basis bildet eine Iriserkennung.

Rund 1200 Vielfliegern wurden bislang "Privium"-Pässe für das niederländische System ausgestellt. Der Vorteil für diese Reisenden: Sie müssen bei der Einreise nach Holland nicht mehr an der normalen Grenzkontrolle Schlange stehen, sondern können an einem separaten Durchgang durch die automatische Iriskontrolle gehen. Dabei wird die Geometrie der Regenbogenhaut im Auge mit der auf dem Pass gespeicherten Information verglichen. Stimmen die Daten überein, öffnet sich der Durchgang automatisch. Die Erfahrungen, die die Betreibergesellschaft Schiphol Group NV bislang gemacht hat, sind laut Unternehmenssprecherin Marianne de Bie gut.

Neben der Iriserkennung gibt es noch weitere biometrische Identifikationsverfahren wie etwa Fingerabdruck, Handflächenerkennung oder Geschichtsabtastung. Schiphol habe sich für die Iriserkennung entschieden, weil diese zu den zuverlässigsten zähle. Die Regenbogenhaut ändere sich bei einem Menschen nie.

Das Passsystem Privium entwickelte der Flughafenbetreiber in enger Kooperation mit der niederländischen Grenzpolizei und der Einwanderungsbehörde. Die Mitgliedschaft kostet 99 Euro im Jahr und ist auf EU-Bürger beschränkt.

Nachdem sich das Biometriesystem als praktikabel und erfolgreich erwiesen hat, möchte die Schiphol Group damit auch an den Drittmarkt gehen, so de Bie. Bislang seien noch keine Verträge mit anderen Flughafenbetreibern unterzeichnet worden, allerdings beständen erste Kontakte zu anderen Airports. (js)