Workshop

Sicheres Online-Banking dank Ubuntu-Live-DVD

25.02.2016
Von Thorsten Eggeling

4. Bootverhalten des Live-Systems konfigurieren

Das Bootmenü des Live-Systems zeigt auch nach den Anpassungen von Punkt 3 die gleichen Einträge wie vorher. Das beeinträchtigt zwar die Funktion nicht, aber zu einem eigenen Live-System gehört auch ein individuelles Bootmenü. Dafür gibt es zwei Methoden. Am einfachsten ist es, UCK zu verwenden, und nach Punkt 3 (Schritt 6) das entpackte Dateisystem zu bearbeiten. Starten Sie dazu den Dateimanager mit root-Rechten:

sudo nautilus

Gehen Sie in Ihrem Home-Verzeichnis in den Ordner „tmp/remaster-iso/isolinux“. Dort finden Sie die Dateien „txt.cfg“ und „isolinux.cfg“, die Sie in einen Texteditor wie gedit laden. Kopieren Sie in der „txt.cfg“ diesen Textblock:

default live
label live
menu label ^Try Ubuntu without in stalling
kernel /casper/vmlinuz.efi
append file=/cdrom/preseed/ubuntu.seed boot=casper initrd=/casper/initrd.lz quiet splash --

Ersetzen Sie damit den kompletten bisherigen Inhalt der „isolinux.cfg“. Passen Sie die Beschriftung des Menüeintrags hinter „menu label“ an – etwa durch „Ubuntu-Banking“. Ergänzen Sie ferner die Zeile, die mit „append“ beginnt, vor „quiet“ mit folgenden Parametern:

console-setup/layoutcode?=de per sistent

Dadurch startet das System mit deutschem Tastaturlayout und berücksichtigt – wenn vorhanden – eine Datei mit dem Namen „casper-rw“ als Speicher für die Konfiguration. Erstellen und formatieren Sie die Datei „casper-rw“ mit folgenden zwei Befehlszeilen:

dd if=/dev/zero of=~/casper-rw bs=1M count=1024
mkfs.ext3 ~/casper-rw

Der Wert hinter „count=“ legt die Größe auf ein GB fest. Sie können maximal „4096“ (vier GB) verwenden. Kopieren Sie die Datei „casper-rw“ auf einen FAT32-formatierten USB-Stick. Wenn der Parameter „persistent“ in der append-Zeile vorkommt, bindet Ubuntu die Datei automatisch ein. Dort wird unter anderem alles gespeichert, was sonst im Home-Verzeichnis liegt, beispielsweise die Konfiguration des Browsers und die Einstellungen für den Dateimanager. Beachten Sie, dass die Daten im Klartext auf dem USB-Stick landen, wenn sie nicht von einer Anwendung verschlüsselt werden. Verwenden Sie beispielsweise in Firefox ein Master-Passwort, um die Daten abzusichern. Wenn Sie auf hohe Sicherheit Wert legen, verzichten Sie besser auf persistenten Speicher.

Eigenes Menü: Die Menüoberfläche der Ubuntu-Live-CD lässt sich beliebig anpassen.
Eigenes Menü: Die Menüoberfläche der Ubuntu-Live-CD lässt sich beliebig anpassen.

Die Beschreibung weiterer Optionen für die Menügestaltung würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Ausführliche Informationen zu Isolinux und Beispiele finden Sie unter www.syslinux.org. Sie können beispielsweise in Hintergrundbild für das Menü einbauen und zusätzliche Menüpunkte erstellen. Eine entsprechend vorbereitete Beispieldatei finden Sie hier . Entpacken Sie die Datei „isolinux_ubuntu_banking.tar.gz“, und kopieren Sie die Dateien „hdboot.cfg“, „isolinux.cfg“, „pcw.cfg“ und „pcwelt.png“ in das Verzeichnis „tmp/remaster-iso/isolinux“. „grub.cfg“ gehört nach „tmp/remaster-iso/boot/grub/“.

Uefi-Bootmenü anpassen: Öffnen Sie die Datei „tmp/remaster-iso/boot/grub/grub.cfg“ mit der Konfigurationsdatei für den Uefi-Modus im Editor. Hier ändern Sie die Beschriftung des Menüeintrags hinter dem ersten „menuentry“. Die weiteren „menuentry“-Blöcke etwa für „Install Ubuntu“ können Sie löschen. Auch hier ergänzen Sie vor „quiet“ die obige Zeile mit dem Layoutcode und bei Bedarf mit „persistent“. Fahren Sie nach Abschluss der Änderungen mit Punkt 3, Schritt 7 fort oder nehmen Sie weitere Anpassungen vor, wie nachfolgend beschrieben.

Desktop-Verknüpfungen: Starter für wichtige Programme können Sie auch auf dem Desktop ablegen.
Desktop-Verknüpfungen: Starter für wichtige Programme können Sie auch auf dem Desktop ablegen.