Spezial-Displays

Sharp-Panel bietet mehr als vierfache Full-HD-Auflösung

25.03.2009
Von 
Uli Ries ist freier Journalist in München.
Anzeige  Sharp hat mit dem LK636R3LA19 ein 64-zölliges LCD-Panel für den e-Signage-Bereich vorgestellt, das sich durch eine enorme hohe Auflösung auszeichnen soll. Laut Sharp erreicht es mit 4.096 x 2.160 Pixel eine Auflösung, die die des Full-HD-Standards um das mehr als Vierfache übertrifft.
Sharp stellt mit dem Panel LK636R3LA19 ein extrem hoch auflösendes Modell für spezielle e-Signage-Anwendungen vor. Es soll ab Mai 2009 im Handel verfügbar sein.
Sharp stellt mit dem Panel LK636R3LA19 ein extrem hoch auflösendes Modell für spezielle e-Signage-Anwendungen vor. Es soll ab Mai 2009 im Handel verfügbar sein.
Foto: Sharp

Mit dem 64-zölligen 4k2k-Panel will Sharp vor allem Spezialanwendungen adressieren, bei denen es auf eine möglichst feine Darstellung ankommt. Denn mit insgesamt 8.847.360 Bildpunkten (4.096 x 2.160 Pixel) löst es knapp 4,3-mal feiner als Panels des Full-HD- (1.920 x 1.080 Pixel = 2.073.600 Bildpunkte) und 9,6-mal feiner als Panels des HD-ready-Standards (1.280 x 720 Pixel = 921.600 Bildpunkte) auf.

Spezielle e-Signage-Applikationen können diese extrem hohe Auflösung voll ausnutzen. So können beispielsweise in Sicherheitskontrollräumen Bilder zahlreicher Überwachungskameras in voller Auflösung parallel auf einem Bildschirm angezeigt oder in der Industrie Steuerungen komplexer Fertigungen übersichtlich dargestellt werden. Im Medizinbereich ermöglicht die Darstellung von 8,8 Million Bildpunkten in der bildgebenden Diagnostik eine exakte Interpretation von Röntgenbildern oder CT-Aufnahmen. Die Filmindustrie profitiert wiederum bei der digitalen Nachproduktion, da Cutter das Filmrohmaterial in nativer Auflösung begutachten und daher präziser schneiden können.

Die hohe Auflösung von 4.096 x 2.160 Bildpunkten will Sharp durch ein überarbeitetes, hoch kompaktes Pixeldesign erreicht haben. Im Vergleich zu einem normalen 65-zölligen HD-Panel soll die Bilddichte des neuen 4k2k-Panels LK636R3LA19 mit 85 ppi zweieinhalb mal so hoch sein. Eine Milliarde Farben (10 Bit) bei einem NTSC-Wert von 84 Prozent sollen für eine naturgetreue Bildwiedergabe sorgen, während ein dank moderner ASV-Technologie horizontal und vertikal gültiger Betrachtungswinkel von 176° eine optimale und für lange Zeit gleich bleibende Bildqualität garantieren soll.

Die 64 Zoll Bildschirmdiagonale entsprechen satten 162 cm, während die physischen Abmessungen des Panels bei 155,5 x 90,7 x 10,0 cm und das Gewicht bei 41,2 kg liegen. Es erreicht laut Sharp eine Helligkeit von 350 cd/m² und eine Kontrastverhältnis von 1.500:1. Das 4k2k-Panel kann in einem Temperaturbereich von 0 bis 50°C eingesetzt werden und hat eine rechnerische Lebensdauer von 60.000 Stunden. Seine Leistungsaufnahme von 432 Watt wird über ein Netzteil mit 24 Volt Versorgungsspannung befriedigt. Die Ansteuerung des Panels erfolgt per 6ch-LVDS-Schnittstelle.

Die neue Technologie ist für interessierte Unternehmen sofort einsetzbar. Der deutsche Hersteller großformatiger Spezialbildschirme Eyevis hat mit dem EYE-LCD6400-4K bereits den ersten Monitor auf Basis des Sharp-Panels im Angebot. Für die Ansteuerung des Displays entwickelte Eyevis eigens das EYE-4SYNC-Board, das beim EYE-LCD6400-4K als Embedded-Version mit vier DVI-D-Eingängen zum Einsatz kommt. Das EYE-4SYNC-System ist ein Frame-Buffer-Controller zur Synchronisierung beliebiger DVI-Quellen zu einem Master-Sync-Signal. Damit sind für die Anbindung hochauflösender Displays an PCs keine speziellen Grafikkarten mehr nötig. Das System soll auch Bildformate verarbeiten können, die nicht der nativen Auflösung des Displays entsprechen. Dafür beinhaltet der Controller eine automatische Erkennung des Quellenstandards.

Das 64-zöllige 4k2k-Panel LK636R3LA19 soll ab Mai 2009 über die Sharp-Vertriebsbüros und Distributionspartner in Europa bezogen werden können. Der Beginn der Serienproduktion ist für April 2009 geplant. Erste Monitore mit dem Sharp-Panel sollen bereits über Eyevis bestellbar sein.