Shai Agassi: "Wir wollen für Kunden offen bleiben"

22.02.2002
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Shai Agassi ist der designierte CEO des aus SAP Portals und SAP Markets entstehenden Unternehmens. Damit ist der Gründer des Technologieunternehmens Toptier künftig für 16 Prozent des Lizenzumsatzes und die wichtigen neuen Produkte in der SAP-Welt zuständig. Die Zusammenführung der bisher getrennt agierenden Töchter will er in zwei Monaten vollzogen haben. Mit Agassi sprach CW-Redakteur Martin Ottomeier.

CW: Wie fühlt man sich als Shooting-Star in der SAP-Welt? Agassi: Sie wollen mir schmeicheln. Aber Shooting-Stars fallen irgendwann wieder - mit einem lauten Knall und einem Feuerwerk. Ich hoffe nicht, dass das meine Karriere sein wird.

CW: Immerhin werden Sie künftig für rund zehn bis 15 Prozent des SAP-Umsatzes verantwortlich sein. Agassi: 16 Prozent des Lizenzumsatzes im vierten Quartal 2001.

CW: Und das mit den neuen und bedeutsamen Produkten. Hasso Plattner hat gesagt, "mySAP Technology" sei eine der wichtigsten Innovationen der SAP. Agassi: Ich führe das Unternehmen ja nicht allein. Wir arbeiten im Team. Klaus Kreplin hat eine wichtige Aufgabe, indem er dafür sorgt, dass die Produkte auf den Markt kommen. John Burke ist zuständig für Vertrieb, Marketing, Service und Beratung. Und eine Reihe guter Leute kommt nun auch von SAP Markets hinzu: Bernd-Uwe Pagel, Peter Lorenz oder Gary Fromer zum Beispiel. Ich bin es nicht allein, der dieses Geschäft betreibt und diese 16 Prozent erzielt, sondern das Team.

CW: Wie viel Zeit verbringen Sie mittlerweile in Walldorf? Agassi: Viel. Im Januar war ich nur sieben Tage in Kalifornien, im Februar werden es sechs Tage sein. Es gibt Sales-Kickoffs, Strategie-Meetings und so weiter. Das kostet viel Zeit. Das hat auch nichts mit dem zu gründenden Unternehmen zu tun. Schon bevor das ein Thema wurde, habe ich nur wenig Zeit zu Hause verbracht.