Kosten und Risiken minimieren

SGS-Thomson und Mitsubishi entwickeln zusammen EEPROMs

14.05.1993

Schon bei der Bekanntgabe des Jahresergebnisses 1992 im Februar hatte SGS-Thomson-Chef Pasquale Pistorio durchblicken lassen, dass er strategische Allianzen fuer wichtige Zukunftstechnologien "auch in Japan" suche. Fuendig wurden die Franzosen jetzt mit dem Mitsubishi-Konzern, mit dem SGS-Thomson eine Entwicklungskooperation auf dem Gebiet der EEPROM-Chips vereinbarte.

Zwar machte das EEPROM-Geschaeft im Vorjahr mit rund 300 Millionen Dollar erst winzige 0,5 Prozent des weltweiten 60-Milliarden- Dollar-Halbleiter-Marktes aus. Experten sagen diesem Segment aber ein wesentlich rascheres Wachstum voraus als beispielsweise den statischen Speichern (SRAMs). So sollen nach Berechnungen von Dataquest 1997 bereits fuer 1,9 Milliarden Dollar EEPROMs verkauft werden, waehrend die SRAMs im gleichen Zeitraum nur von 3,3 auf fuenf Milliarden Dollar zulegen wuerden.

SGS-Thomson dringt in den EEPROM-Markt von der nahverwandten EPROM-Technologie her ein, wo der franzoesische Chip-Hersteller nach eigenen Angaben heute der weltweit drittgroesste Anbieter ist. In EEPROM-Technik kann SGS-Thomson derzeit Speicherkapazitaet von einem Mbit bieten; fuer Ende 1993 sind die ersten 8-Mbit-Chips angekuendigt.

Allerdings verschlingen Entwicklung sowie Serienfertigung solcher Bauteile immense Summen. Deshalb gingen selbst Branchengroessen wie Intel, IBM, National Semiconductor (Natsemi) oder auch Advanced Micro Devices (AMD) Buendnisse mit japanischen Partnern ein, um Kosten und Risiken zu minimieren. Waehrend Intel mit Sharp kooperiert, arbeiten IBM und Natsemi mit Toshiba, AMD mit Fujitsu zusammen.