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SETI-Projekt: Funkteleskop geht auf Alien-Suche

11.10.2007
Von pte pte
Auf der Suche nach Signalen außerirdischer Intelligenz wird der Weltraum künftig mit 350 neuen Satellitenschüsseln abgehört. Mitfinanziert wird das Vorhaben durch einen Microsoft-Mitgründer.

Ein riesiges Funkteleskop wird künftig das SETI-Institut bei seiner Suche nach außerirdischen Signalen im Weltraum unterstützen. Bei dem in Zusammenarbeit mit der University of California, Berkeley, entwickelten Projekt handelt es sich um eine riesige Fläche in der Nähe von Hat Creek in Kalifornien, die mit 350 Empfangsschüsseln mit jeweils sechs Meter Durchmesser ausgestattet wird. In der heute, Donnerstag, offiziell gestarteten Phase 1 wurden 42 Antennen in Betrieb genommen. Das Projekt darf nicht mit dem Grid-Ansatz SETI@Home des Jahres 1999 verwechselt werden, der 2005 eingestellt worden war.

Mithilfe des Funkteleskopenfelds, das nach dem Namen des Microsoft-Mitbegründers und Sponsors Paul Allen auf den Namen Allen Telescope Array getauft wurde, wollen die Forscher die Suche nach außerirdischen Technologiesignalen verstärken. Über aufgeschnappte Funkwellen können zudem Rückschlüsse auf astronomische Körper geschlossen werden, die mit herkömmlicher Beobachtungstechnologie nicht aufgespürt werden können, so die SETI-Verantwortlichen anlässlich der heutigen Präsentation. Der beobachtete Frequenzbereich liegt im Spektrum von zirka einem bis zehn Gigahertz, da dieser großteils frei von störenden Funkinterferenzen bekannter Quellen ist.

Während die SETI-Wissenschaftler vor allem an intelligentem außerirdischem Leben interessiert sind, gehen Weltraumorganisationen wie die ESA einen etwas anderen Weg. "Wir konzentrieren uns auf die Suche nach Planeten, die Leben jeglicher Art ermöglichen", so Michael Khan, Missionsanalytiker bei der ESA, im Gespräch mit pressetext. Zu diesem Zweck werden verstärkt Raumsonden in das Weltall ausgeschickt, die außerhalb der störenden Erdatmosphäre etwa im Infrarotbereich nach bisher unbekannten Planeten forschen.

Als besonders ehrgeiziges Projekt gilt die von der ESA geplante Darwin-Mission, die bis spätestens 2020 realisiert werden soll. Diese sieht ein komplexes System aus sechs Einzelsatelliten vor, die in genau definierten Abständen zueinander das All überblicken sollen. "Das Besondere dabei ist, dass das Satellitensystem durch Abgleichung seiner Signale die Lichtemissionen von Sternen ausblenden können. Dadurch bekommen die Satelliten freie Sicht auf die in der Nähe befindlichen Planeten des beobachteten Sonnensystems", erklärt Khan. Die ESA hofft, auf diesem Weg neue erdähnliche Planeten entdecken zu können, die bisher vom Licht beobachteter Sterne überstrahlt wurden. (pte)