Die SET-Initiatoren Visa und Mastercard haben eine Referenz-Implementierung ("Setref") vorgestellt, die den Weg für die Interoperabilität zwischen unterschiedlichen SET-Systemen ebnen soll. Das Unternehmen Terisa Systems entwirft derzeit ein SET-Protokoll, das voraussichtlich im Juli in verbindlicher Form vorliegen soll.
Einer der Anbieter, die sich schon länger für SET stark machen, ist die Verifone Inc. Ursprünglich im Geschäft mit Kreditkartenlesern tätig, vermarktet das Unternehmen neuerdings auch Software für die Entwicklung von SET-Transaktionssystemen. Unter der Bezeichnung "SET Pilot" offeriert es jetzt Tools, mit denen die handeltreibende Wirtschaft beispielsweise Applikationen für Online-Autorisierung und Bezahlungs-Management entwickeln kann. Gemeinsam mit Hewlett-Packard will Verifone auch als Systemintegrator für interessierte Finanzinstitute agieren.
US-Regierung hat keine Einwände gegen IBM-Export
Terisa Systems hat eine Erweiterung seines Werkzeugkastens "Secure Web" freigegeben. Die neuen Funktionen sollen dazu dienen, Gateways für SET-Anwendungen zu erstellen.
In den Betatest hat die IBM ihre SET-kompatible Software "Registry" geschickt. Das Produkt soll später einmal dabei helfen, Karteninhaber und Händler eindeutig zu identifizieren - eines der Hauptprobleme bei der digitalen Bezahlung. Zudem darf sich Big Blue darüber freuen, daß die US-Regierung keine Einwände gegen einen Export der Bezahlungssoftware "Net Commerce" geltend macht. Ihre Produktpläne gaben auch die Firmen Atalla, Syprus und Maithean bekannt. Atalla arbeitet an einem PCI-basierten Sicherheitsprozessor mit Namen "Paymaster PCI ISP", der SET-Bezahlung und Verschlüsselung von der Hardwareseite her beschleunigen soll. Syprus und Maithean haben SET-Software für Verbraucher, Händler und Kreditkartenverarbeiter angekündigt. Die unterschiedlichen Produkte werden den Anbietern zufolge unter dem Oberbegriff "Netpay" auf den Markt kommen.
Das SET-Konzept zielt auf die sichere Kreditkartenabwicklung via Internet ab. "Die Veröffentlichung der Spezifikation ist ein wichtiger Schritt vorwärts", lautet das Fazit von Clay Ryder, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Zona Research, Redwood City, Kalifornien. "Der Teil, über den noch keine Klarheit herrscht, ist aber die Frage, was der Markt tragen wird und wer dafür bezahlt."