Siemens erweitert Datenbanksysteme:

Sesam-Durchsatz stark verbessert

19.06.1981

MÜNCHEN (pi) - Das Universelle Datenbanksystem UDS von Siemens bietet in seiner neuen Version 3.0 (Betriebssystem BS2000) unter anderem das sogenannte Multi-Datenbankkonzept. Der Anwender kann also seinen Gesamtdatenbestand auch in einzelne Datenbanken aufteilen und getrennt voneinander bearbeiten, wenn dies seine individuellen Belange erfordern.

Dennoch - so Siemens - kann der Anwender gleichzeitig auf den gesamten Datenbestand zugreifen, unabhängig davon, wie dieser logisch oder physikalisch gegliedert ist.

Auch das Sicherungskonzept wurde weiter verbessert und damit die Verfügbarkeit der Daten erhöht. So ist jetzt wahlweise das Führen von doppelten "Before-Images" möglich, das heißt die Daten werden vor jeder Änderung auf zwei verschiedene Sicherungsdateien geschrieben. Im Fehlerfall wird mit Hilfe einer dieser Dateien die Datenbank in den Zustand vor der Änderung zurückgesetzt. Die Sicherungsläufe der Datenbank können auch parallel zu Änderungs- und Auskunftsarbeiten durchgeführt werden.

Neu ist auch die Variante UDS-Entry (CW berichtete bereits darüber), die die bisherigen UDS-Varianten UDS-Master für den Dialogbetrieb und UDS-Batch-S für den Stapelbetrieb ergänzt. Sie ist vor allem für UDS-Neuanwender und für kleinere Datenbankanwendungen bestimmt deckt jedoch das Funktionsspektrum von UDS-Master ab und umfaßt sowohl den Independent- als auch den Linked-in-Database-Handler.

Einen, wie Siemens betont, besonders schnellen Zugriff zu Sesam-Datenbanken bringt der Linked-in-Database-Handler "Seslink". Der Leistungsgewinn beim Datendurchsatz könne mit diesem Softwarezusatz zwischen zehn und 20 Prozent, in Sonderfällen - wie erste Erfahrungen gezeigt haben - sogar bei rund 200 Prozent liegen. Diese Mehrleistung werde stark von der Art der Datenbankanwendung und der internen Verarbeitungsleistung der verwendeten EDV-Anlage bestimmt.

Je geringer beispielsweise die interne Verarbeitungsleistung sei, um so mehr lohne sich der Seslink-Einsatz. Der Leistungsgewinn kann schon vorab mit dem sogenannten Auftragslogging von Sesam abgeschätzt werden. Auch Datensicherungsmaßnahmen, gibt Siemens an, werden mit Seslink in kürzerer Zeit erledigt. Datenbankkopien (Schatten-Datenbanken) ließen sich anhand von Änderungsprotokollen schneller als bisher aktualisieren. Nach Datenbankfehlern nehme die Datenbankrekonstruktion weniger Zeit in Anspruch.