Service-Orientierung auch ohne XML

13.10.2005
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Inwieweit sich durch die neue Architektur die IT-Kosten der Bank verringert haben, wollte der Integrationsspezialist nicht beziffern. Außer Frage stehe für ihn, dass die CS auf diese Weise mehr IT für weniger Geld bekomme.

Allerdings benötige ein solches Projekt mehrere Jahre, bis es sich auszahle, räumte Hagen ein. Das liege unter anderem an den hohen Upfront-Investitionen in die Technik, die etwa eine Million Euro betragen hätten: "Da brauchen Sie ein Management, das so etwas unterstützt und einen langen Atem hat."

Der Unterschied zwischen einer Request-Broker- und einer Web-Services-Architektur liegt vor allem auf der Implementierungsebene. Vom logischen Ansatz her betrachtet, überwiegen die Gemeinsamkeiten. Das Prinzip der gekapselten Objekte hat das der Services quasi vorweggenommen. Und beide Konzepte gründen auf einer strikten Trennung von Entwicklungsplattform und Verbindungsschicht.

Die Credit Suisse begann vor acht Jahren mit der Umgestaltung ihrer gesamten IT-Architektur; zu dieser Zeit hatte der Begriff Service-Orientierung allenfalls im gastronomischen Gewerbe eine Bedeutung. Kaum drei Jahre alt und auf die SAP-Welt beschränkt ist dagegen das Projekt des Beleuchtungskonzerns Osram, das Christian Gührs auf dem Zukunftsforum vorstellte.

Gührs leitet bei Osram in München die Abteilung Web Development und IT-Architektur. In seinen Zuständigkeitsbereich fällt die Integration der drei kontinentalen R/3-Installation in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien - ein Vorhaben, das er noch im laufenden Geschäftsjahr 2005/06 zu Ende bringen will.

Als Integrationsplattform war naturgemäß die SAP-Lösung "Netweaver" ausersehen. Je nach Komponente verfolgte Osram dabei eine unterschiedliche Strategie: Das Business Information Warehouse wird in Nord- und Südamerika, Europa und Asien jeweils separat aufgebaut. Weil die kontinentalen Märkte laut Gührs zum Teil sehr individuelle Ausprägungen zeigen, erhalten sie ihre eigene Business Intelligence (BI). Die drei Datenspeicher speisen jedoch ein globales BI-System, das für konzernweite Analysen dient.

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