Durchblick im CPU-Dschungel

Server-Prozessoren von Intel und AMD

15.07.2012
Von 
Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

AMD Opteron, die Vierte

In der Chronologie der Server-Prozessoren hinkt AMD dem großen Konkurrenten Intel in Sachen Verfeinerung der Strukturdichte meist etwa ein Jahr hinterher. So geschehen auch bei AMD FX alias Bulldozer als Antwort auf Intels Westmere mit Wechsel zur 32-nm-Fertigung. Dabei sind die neueren Opteron-Prozessoren mit zunächst maximal 12 Kernen, dann maximal 16 Kernen, durchaus attraktiv für Rechenzentren. Das gilt insbesondere auch für die Preise.

Mit dem ersten Hexa-Core- oder Sechskernprozessor unter dem Codenamen Istanbul, noch in 45-nm-Fertigung, läutete AMD für Opteron die vierte Generation mit 1,8 bis 2,8 GHz ein. Mit HyperTransport 3.0 oder einer HT-Frequenz von generell 2,4 GHz sind dies schon sehr leistungsstarke Prozessoren, und das bei einer im Vergleich zur Vorgängerversion gleich gehaltenen TDP von 60 bis 137 W.

AMD: Auf dem Weg zu Dodeka- oder 12-Kern-Prozessoren

In der fünften Opteron-Generation setzte AMD mit Magny-Cours schon zum Sprung zu den ersten Dodeka-Core- oder Zwölfkernprozessoren an. Genauer handelt es sich bei Magny-Cours-Modellen um zwei native Hexa-Core- oder Sechskernprozessoren mit Codenamen Lisbon auf einem Multi-Chip-Modul. Lisbon selbst ist als Istanbul-Ableger mit neuem Sockel C32 im Mai 2010 erst ungefähr einen Monat später eingeführt worden als die ersten Zwölfkerner. In weniger als einem Jahr wurden bis Mitte Februar 2011 acht dieser auf Sockel G34 aufsetzenden 12-Kern-Prozessoren der Modellnummern 6164 bis 6180SE lanciert, wobei der Prozessortakt von 1,7 bis 2,5 GHz ständig stieg. HT 3.1 oder eine HT-Frequenz von 3,2 GHz und die Northbridge mit 1,8 GHz schneller Speicheranbindung sind geblieben. Auch an der mit Shanghai aufgerollten 45-nm-Fertigung (AMD K10.5 mit Codenamen Hydra) hat sich bis dahin nichts geändert.