Server in virtuelle Maschinen übertragen

15.02.2006
Von Dennis Zimmer

Vorsicht Domänen-Controller

Darüber hinaus müssen Anwender sich das Quellsystem genau anschauen. Handelt es sich um den einzigen Domänen-Controller (PDC) unter Windows NT 4, ist mit Anmeldeproblem zu rechnen. Auch Aspekte wie Hardware-Dongle oder Faxkarten müssen bedacht werden. In diesem Fall kommt es auch auf die durch das Virtualisierungsprodukt unterstützte Hardware an. "VMware ESX" erlaubt beispielsweise keine USB-Geräte in der virtuellen Maschine, und zusätzliche PCI- Karten lassen sich bei keinem virtuellen System verwenden. Daher sind externe USB-over-Ethernet, Faxrouter oder Netzwerk CAPI Software (etwa "AVM Ken") eine durchaus praktikable Alternative.

Wie schon erwähnt, existiert eine Vielzahl von Software, die die Migration vereinfacht und so dem Systemverantwortlichen Zeit sparen und seine Nerven schonen.

Physical-to-Virtual-Werkzeuge im Vergleich

Produkt

Powerconvert

P>V direct

P2V Assistant

CBMR

MS VSMT

Hersteller

Platespin

Leostream

EMC/VMware

Christie Data Products

Microsoft

Windows Gast

NT 4 SP6, 2000, XP, 2003

NT 4 SP6, 2000, XP, 2003

NT 4 SP6, 2000, XP, 2003,

2000, XP, 2003

2000, XP, 2003

Linux Gast

Red Hat 7.3, Red Hat 8

nein

nein

teilweise

nein

Verfahren

TCP/ IP-Verbindung, Kopie auf Sektorebene

TCP/ IP-Verbindung, Kopie auf Sektorebene

TCP/ IP-Verbindung, Kopie auf Sektorebene

TCP/ IP- oder Direktverbindung zu Bandlaufwerk, Kopie auf Dateiebene

TCP/ IP-Verbindung, PXE, auf Sektorebene

Besonderheit

Zentrale Verwaltungsoberfläche, Red-Hat-Unterstützung, Desaster Recovery

V2V, online Migration

-

Dissimilar-Hardware-Server, Desaster Recovery

Nicht eigenständig (setzt auf Zusatzdiensten auf)

Zielsystem

VMware GSX; VMware ESX; MS Virtual Server

VWware Workstation; VMware GSX; VMware ESX; MS Virtual Server

VWware Workstation; VMware GSX; VMware ESX

Beliebige VM mit emulierter x86 Hardware

MS Virtual PC; MA Virtual Server

Lizenzkosten

25 Lizenzen für 3000 Dollar

Pro Migration

-

Pro Server

keine

WAN-fähig

ja

nein

nein

nein

nein

Partitionierung der Zielpartition

ja

ja

ja

ja

nein

Unterstützung fremder Imaging-Software

nein

Acronis Trueimage; Symantec Ghost

Acronis Trueimage; Symantec Livestate Recovery

nein

nein

Virtual to Virtual

-

nur zwischen MS Virtual Server und VMware ESX

-

ja

nein

Virtual to Physical

ja

nein

-

ja

nein

Physical to Physical

ja

nein

-

ja

nein

Platespin Powerconvert

Die Firma Platespin Ltd. aus Toronto bietet mit Abstand das innovativste Produkt, da es über die bloße P2V-Funktion weit hinausgeht. Hinter "Powerconvert" versteckt sich ein Tool zur Erstellung und Migration vieler virtueller und physischer Systeme, daher wird auch ein eigener Server für das Produkt empfohlen (kann auch eine virtuelle Maschine sein). Der Funktionsumfang ist enorm und automatisiert Massenmigrationen. Außerdem ist es derzeit das einzige Produkt am Markt, das eingeschränkt auch Linux-Systeme (Red Hat) übertragen kann. Als Zielsysteme können VMs unter VMware GSX, ESX und Microsoft Virtual Server dienen. Platespin Powerconvert existiert in mehreren Ausführungen, die je nach Version einen unterschiedlichen Funktionsumfang bieten.