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Server fressen zuviel Strom

17.07.2006
In den USA wird ein Gesetz erarbeitet, das den Stromverbrauch von Servern und Rechenzentren eindämmen soll.

In den USA nehmen die Bestrebungen zu, den Energieverbrauch von Computern zu reduzieren. Dies betrifft allerdings in erster Linie Rechentzentren, in denen neben dem direkten Energieverbrauch der Hardware auch noch die Kühlung der Räume geleistet werden muss. Das US-Repräsentantenhaus hat sich nun in der vergangenen Woche mit deutlicher Mehrheit dafür ausgesprochen, ein Gesetz zur Kontrolle und Senkung des Stromverbrauchs in Rechenzentren auf den Weg zu bringen. Damit wurde die Initiative an den US-Senat weitergereicht, der darüber befinden muss. Auch IT-Lieferanten haben das Gesetz unterstützt, schließlich erhoffen sie sich davon eine Investitionswelle bei energieeffizienter Hardware.

Ein Ziel ist es, Server mit ähnlichen Energieverauchsbewertungen zu versehen, wie es sie bereits für Produkte aus der Unterhaltungslektronik beziehungsweise im Segment der "weißen Ware" gibt. Im Mai hatte die Non-profit-Organisation Standard Performance Evaluation Corp. (SPEC) ein Komitee ins Leben gerufen, das bis zum kommenden Jahr Benchmarks für den Energieverbrauch entwickeln soll.

Ob sich künftig IT-Einkäufer in Unternehmen bei Investitionsentscheidungen vom Verbrauch der Server beeinflussen lassen, steht auf einem anderen Blatt. Für die IT-Abteilungen von Ämtern und Behörden in den USA könnte eine deratige Vorgabe hingegen bindenden Charakter annehmen. Vor einigen Wochen hatte die Beratungsgesellschaft Gartner berichtet, dass sich der RZ-Stromverbrauch in den kommenden Jahren zu einem heißen Eisen entwickeln wird. Die Analysten nannten als Beispiel den Supercomputer in Barcelona, einen Boliden mit 4.800 Prozessoren: Berichten zufolge entfallen zirka 75 Prozent des Stromverbrauchs der Universität auf den Rechner und seine Kühlung. (ajf)