Data General abgehängt

Sequent zeigt ersten Intel-Rechner auf Basis von cc:Numa-Technologie

15.11.1996

Auf Oracles Messe "Open World" in San Franzisko zeigte Sequent Computer erstmals den "Numa-Q"-Rechner, der mit Intel-Prozessoren und dem cc:Numa-System arbeitet. Eigentlich wollte Data General, Lizenzgeber der Non-Uniform-Memory-Access-(Numa-)Technik, noch in diesem Jahr die ersten "Aviion"-Rechner mit Pentium-Pro-Prozessor und dieser SMP-Erweiterung vorstellen, verschob den Termin allerdings auf das zweite Quartal nächsten Jahres.

Sequents System soll sich - auf Basis des symmetrischen Multiprocessings (SMP) - mit maximal 252 CPUs bestücken lassen und präsentiert sich mit Einstiegspreisen von rund 250 000 Dollar als Alternative zu großen Mainframes. Bis Jahresende will der Hersteller noch 50 bis 100 Systeme ausliefern.

Die Numa-Q-Rechner arbeiten mit Vier-Prozessor-(Quad-)Boards und verwenden für die Datenübertragung die Hochgeschwindigkeitsverbindung "IQ-Link", die eine Transferrate von 1 GB/s erreicht. Die Basiskonfiguration für eine Viertelmillion Dollar enthält ein modifiziertes Quad-Board von Intel und kann bis 50 oder 60 GB an Daten verwalten. Im Vergleich zu den "Symmetry"-Rechnern ohne Numa sollen die neuen Maschinen bis zu sechsmal schneller sein. Als Betriebssystem kommt nach Aussagen von Sequent in Deutschland zunächst "Dynix/ptx, Sequents Unix-Variante, zum Einsatz, später soll auch Windows NT angeboten werden. Sequent garantiert, daß Applikationen sowohl auf den alten als auch auf den neuen Rechnern ohne Probleme ablaufen.

Dies bezweifelt allerdings Jay Bretzman, Analyst bei IDC: "Betriebssystem und Anwendungsprogramme müssen etwas über Numa wissen, wenn sie optimale Leistung bringen sollen, insbesondere bei großen Konfigurationen." Es sei sinnvoll, dafür gleich das Betriebssystem zu optimieren, um nachher nicht in Leistungsengpässe zu geraten.