Business-PCs müssen neben einer ausreichenden Performance auch bestimmte Ausstattungsmerkmale erfüllen. Gerade im Front-Office-Bereich spielen zum Beispiel das Design und der Platzbedarf eine wichtige Rolle. Auch der Energiebedarf eines Systems wird zunehmend als Kaufkriterium herangezogen. Darüber hinaus legen die IT-Abteilungen besonders großen Wert auf langfristigen Support der Hardware- und Software sowie auf die Möglichkeiten, die eingesetzten Geräte mit entsprechenden Komponenten aufzurüsten. Zudem sind gerade im Büro störende Betriebsgeräusche durch PCs unerwünscht, und auch in Sachen Wartungsfreundlichkeit und Funktionalität sind die Erwartungen an Business-Desktop-Computer groß.
Wir haben den Mini-PC Senyo Mini PC 700MP von Transtec einem detaillierten Test unterzogen. Unser Hauptaugenmerk richteten wir dabei auf die Tauglichkeit des Systems im Business-Umfeld.
- Senyo Mini PC 700MP
In einem Ultra-Small-Form-Factor-Gehäuseformat bietet Transtec einen kompletten Business-PC an. - Senyo Mini PC 700MP
Die Statusanzeigen und die Bedienelemente sind beim Mini-PC sehr spartanisch ausgeprägt. - Senyo Mini PC 700MP
Auf der Rückseite offenbart der kleine Rechner seine begrenzte Konnektivität. Im Business-Umfeld relevante Video-Ports wie VGA, DVI oder DisplayPort fehlen gänzlich. - Senyo Mini PC 700MP
Im Inneren des Mini-PC geht nichts mehr. Alle Steckplätze sind belegt. - Senyo Mini PC 700MP
Zum Lieferumfang des Transtec-System gehört eine Office-taugliche USB-Tastatur und eine Standard-USB-Maus. Auch eine VESA-Halterung legt der Hersteller bei. - Senyo Mini PC 700MP
Der Support von Transtec ist nur zu bestimmten Zeiten erreichbar. - Senyo Mini PC 700MP
Der Größenvergleich mit einem Kugelschreiber verdeutlicht die geringen Abmessungen des Desktop-PCs. - Senyo Mini PC 700MP
Trotz der geringen Abmessungen hat der kleine Desktop Rechner einiges zu bieten. - Senyo Mini PC 700MP
Die Konnektivität des Systems könnte flexibler sein.
Mit dem Transtec Senyo Mini PC 700MP stellt der Hersteller einen Desktop-PC vor, der speziell für den Einsatz in Unternehmen konzipiert ist. Die Innenleben des Business-Rechners steckte Transtec in ein attraktives schwarzes Mini-Desktop-Gehäuse. Dabei soll dieser kleine Office-Computer den herkömmlichen Standard-Desktop-Systemen in Bezug auf Ausstattung, Funktionalität und nicht zuletzt Performance nahezu ebenbürtig sein. Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht.
Transtec Senyo Mini PC 700MP im Detail
Der Transtec Senyo Mini PC 700MP wird von einer Intel-Core-i3-3217U-CPU mit einer Taktfrequenz von 1,80 GHz angetrieben. Das System hat Zugriff auf insgesamt 8 GByte DDR3-SDRAM in SO-DIMM-Ausführung. Den Hauptspeicher verteilt der Hersteller auf zwei 4 GByte große 1333-MHz-Module, die somit im Dual-Channel-Betrieb arbeiten und die Speicherbandbreite damit voll ausschöpfen. Somit stehen keine weiteren Speicher-Slots für eine Systemspeichererweiterung zur Verfügung. Die maximale Speicherausbaufähigkeit liegt bei 16 GByte. Somit bietet das System noch genügend Spielraum für die Speichererweiterung mit Modulen höherer Kapazität.
Die Grafikausgabe übernimmt der integrierte Grafik-Core HD 4000 des Core-i3-Prozessors. Dieser stellt genügend 2-D- und 3-D-Grafik-Leistung zur Verfügung, um mit diesem Rechner im Büro arbeiten zu können. Darüber hinaus besitzt die Maschine noch intern zwei Mini-PCI-Express-Card-Slots, die allerdings schon von dem mSATA-SSD-Laufwerk und einem WLAN/Bluetooth-Modul belegt sind.
Für die Datenspeicherung setzt der Hersteller ein mSATA-SSD-Laufwerk vom Typ CT128M4SSD3 von Crucial mit einer Kapazität von 128 GByte ein. Das SSD-Drive bietet der Hersteller als Mini-PCI-Express-Card an. Alternativ kann der Anwender andere Storage-Kapazitäten bei der Konfiguration wählen. Der Einsatz einer zweiten HDD ist jedoch aus Platzgründen nicht möglich. Die Montage beziehungsweise Demontage der Festplatte ist recht komplex und sollte nur von Fachleuten durchgeführt werden. Ein optisches Laufwerk oder einen Card-Reader besitzt das System nicht. Hier muss der User auf externe USB-Lösungen aus dem Zubehörhandel zurückgreifen.
Die Anbindung der Peripherie erfolgt über zwei USB-2.0-Schnittstellen hinten und einer auf der Vorderseite des Rechnergehäuses. Zusätzlich besitzt das Gerät zwei HDMI-Schnittstellen für den Anschluss von Datensichtgeräten. Über Interfaces wie VGA, DVI oder DisplayPort verfügt das Gerät nicht. Darüber hinaus ist der PC mit einem Gigabit-Ethernet-Anschluss ausgestattet und - als Besonderheit - mit WLAN- und Bluetooth-Funktionalität versehen. Die beiden letztgenannten System-Features können bei der Bestellung optional konfiguriert werden.
Die Audio-Ein-und -Ausgabe bewerkstelligt das System ausschließlich über HDMI, Klinkenbuchsen für den Anschluss von Audiohardware fehlen leider. Um das System gegen Diebstahl zu schützen, verfügt es über eine Kensington-Lock-Vorrichtung auf der Rückseite.
Ein zentraler Ein-/Aus-Schalter mit einer integrierten blauen Betriebsanzeige befindet sich an der Gehäuseoberseite des Rechners. Zusätzlich informiert über den Staus der Storage-Aktivität eine blaue LED-Anzeige über dem Hauptschalter. Den Zustand des Netzwerks kann der Anwender über die Standardkontrollleuchten am Netzwerk-Port überprüfen
Der Preis für den Transtec Senyo Mini PC 700MP beträgt zum Testzeitpunkt zirka 760 Euro. Dieser beinhaltet neben den erwähnten Komponenten das vorinstallierte Betriebssystem Windows 7 Pro 64 Bit auch einen zweijährigen Express-Exchange-Service. Weitere Support-Optionen können individuell konfiguriert werden.
Handhabung und Lieferumfang
Der Senyo Mini PC 700MP hat die Abmessungen 116,6 x 112 x 39 mm (B x T x H) und kommt bei unserem Test auf ein Gesamtgewicht von zirka 0,54 kg ohne Netzteil. Im Büroumfeld bietet eine Kensington-Lock-Vorrichtung Schutz vor einem Diebstahl des Systems.
Die Anzahl der USB-Schnittstellen ist auf maximal drei begrenzt. Im Vergleich zu den zwei hinteren USB-Schnittstellen ist der USB-2.0-Port an der Gehäusefront hervorzuheben, da er das Anschließen von USB-Geräten wie Sticks enorm erleichtert. Zusätzlich vereinfacht der leicht zugängliche zentrale Ein-/Ausschalter auf der Gehäuseoberseite den PC-Betrieb. Wer an die Innereien des Systems muss, kann den oberen Gehäusedeckel mittels vier Schrauben an der Bodenplatte öffnen. Davon ist aber abzuraten, da es im Inneren des Gehäuses sehr eng zugeht und es schnell zu einem Defekt kommen kann. Solche Eingriffe sollten nur von versierten Fachleuten durchgeführt werden.
Die mitgelieferte Cherry-Tastatur vom Typ Cherrry G85-231100 hinterlässt einen positiven Eindruck. Das kabelgebundene Gerät hat einen angenehmen und leisen Tastenschlag mit einem guten taktilen Feedback. Bei der Maus allerdings handelt es sich um eine einfache Standardkomponente ohne ergonomische Gesichtspunkte. Wer das Eingabegerät intensiv nutzt, sollte von der mitgelieferten Maus Abstand nehmen und lieber auf eine ergonomische Komponente aus dem Zubehörhandel setzen.
Im Business-Umfeld gehört Windows 7 Professional - wie auch bei unserem Testsystem - mittlerweile zur Standardausstattung eines Business-Rechners. Darüber hinaus bietet Transtec auch die Möglichkeit, den PC mit Microsoft Windows 8 oder Suse Linux Enterprise Desktop 11 ab SP1 zu betreiben. Bei Problemen mit dem Windows-7-Betriebssystem kann der Anwender die mitgelieferte Recovery-DVD nutzen, um den Rechner wieder auf den lauffähigen Auslieferungszustand zurückzusetzen.
Zum Lieferumfang gehören des Weiteren eine VESA-Halterung, ein Quick Start Guide für die Rechnerhardware und eine Windows-7-Info-Broschüre. Wer weitere detaillierte Informationen sucht, findet diese nur online beim Hersteller Transtec. Weitere System-Tools oder Software werden nicht mitgeliefert.
Performance, elektrische Leistungsaufnahme und Akustik
Die nötige Rechenleistung bezieht der Senyo Mini PC 700MP aus dem Intel-Core-i3-Prozessor 3217U. Dieser arbeitet mit einer Taktfrequenz von 1,80 GHz. Damit dürfte das System für standardmäßige Office-Aufgaben genügend Performance besitzen. Wir haben das System dem Sysmark-2012- und SPECpower_ssj2008-Benchmark unterzogen. Es erreichte einen Wert von 69 Punkten beziehungsweise 95.179 ssj_ops, was für diese Rechnerausstattung in Ordnung ist. Mehr Performance-Werte unterschiedlicher Prozessoren finden Sie in unserem Beitrag Intel Core i5-3470 im Test. In puncto Performance pro Watt kommt der Mini-PC auf einen Wert von 3001 ssj_ops pro Watt, was ein ausgezeichnetes Ergebnis ist
Transtec stattet den Senyo Mini PC 700MP ab Werk mit einem externen Netzteil aus. Laut Beschriftung liefert der Stromspender eine Ausgangsleistung von zirka 65 Watt. Unter Maximalbelastung des SPECpower-Benchmarks kommt das System auf eine Leistungsaufnahme von etwa 20,8 Watt. Somit hat das Netzteil genügend Gangreserve für eventuelle Ausbaumöglichkeiten.
Im mittleren Lastbereich (50 Prozent) erreicht der Senyo-PC eine Leistungsaufnahme von 16,2 Watt. Dagegen begnügt sich das System im Leerlauf (Idle-Modus) mit nur 10,0 Watt. Noch sparsamer arbeitet der Rechner im Stand-by-Modus; hierbei reduziert sich die Leistungsaufnahme auf 1,7 Watt. Das absolute Minimum erreicht der Rechner, wenn man ihn "herunterfährt" beziehungsweise "ausschaltet". Dabei konsumiert der PC 0,8 Watt. Leider verfügt das Transtec-System nicht über einen Ein-/Aus-Schalter, der die Stromversorgung des Netzteil oder des Rechners völlig unterbricht.
Gerade im Büroumfeld, für das der 700MP entwickelt wurde, darf ein Business-PC akustisch nicht auffallen. Dauerhaft störende Lüftergeräusche sind also tabu. Wir haben die Geräuschentwicklung unter verschiedenen Lastbedingungen subjektiv nach Gehör eingeschätzt. Das System arbeitet trotz Lüfter sehr geräuscharm, doch unter Volllast entwickelt sich die Geräuschkulisse des Desktop-PCs auffällig störend.
Systemmanagement und Support
Transtec verzichtet beim Senyo Mini PC 700MP auf die Beigabe von Systemmanagement-Tools. Da die Systeme in der Regel in eine bereits bestehende IT-Infrastruktur eingebunden werden, ist das auch nicht zwingend erforderlich, denn die IT-Verantwortlichen greifen dabei auf ihre eigenen Management-Tools zurück.
Der Hersteller Transtec gewährt auf den Mini-PC eine Garantie, die einen Express-Exchange-Service mit zwei Jahren Komponentenaustausch beinhaltet. Darüber hinaus kann man weitere Serviceoptionen individuell dazubuchen. So lässt sich zum Beispiel die Garantiedauer auf bis zu fünf Jahre verlängern. Darüber hinaus kann der Express-Exchange Service in einen Business-Vor-Ort-Service umgewandelt werden. Der Aufpreis beträgt dabei 49 bis 259 Euro.