Semiramis und Greenax belasten Ergebnis von SoftM

05.04.2007
Das Münchner Unternehmen SoftM Software und Beratung konnte laut vorläufigen Zahlen den Umsatz im Geschäftsjahr 2006 auf 83 Millionen Euro (gegenüber 80,6 Millionen Euro im Vorjahr) steigern. Der Gewinn vor Steuern ging zurück.

Den meisten Umsatz erwirtschafteten die Münchner mit der Sparte Systemintegration. Im Jahr 2006 wurden damit 45,2 Millionen Euro eingenommen, ein Jahr zuvor waren es 41,4 Millionen Euro. Die Beratungserlöse nahmen dagegen leicht ab, und zwar von 21,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2005 auf 20,2 Millionen Euro. Einen geringen Anstieg verzeichnete SoftM im Segment Standardsoftware, der 17,6 Millionen Euro umfasste. Im Vorjahreszeitraum waren es 17,5 Millionen Euro. Am 19. April will SoftM die endgültigen Zahlen präsentieren.

Der Gewinn vor Steuern (EBT) lag bei 0,1 Millionen Euro gegenüber 2,1 Millionen Euro im Vorjahr. Zurückzuführen sei dies laut SoftM auf einmalige Belastungen durch die Markteinführung der für den Handel konzipierten ERP-Software "Greenax" in Höhe von 0,8 Millionen Euro. Das Ergebnis belastet haben ferner nicht geplante Kosten im Rahmen der Übernahme des insolventen Anbieters Semiramis, die 0,3 Millionen Euro umfassten. Darüber hinaus habe sich ergebnismindernd ausgewirkt, dass im Jahr 2006 Entwicklungskosten in geringerem Umfang aktiviert wurden. Gemäß den Bilanzierungsrichtlinien von IAS/IFRS können Softwarehersteller Entwicklungsaufwände als Aktiva geltend machen. SoftM hatte 0,5 Millionen Euro weniger aktiviert, als ursprünglich vorgesehen war.

Nach dem Erwerb von Semiramis hat SoftM seine ERP-Strategie im Geschäft angepasst. Das gemeinsam mit dem schweizerischen Softwarehaus Bison entwickelte System Greenax wird nunmehr allein vom Partner entwickelt und vertrieben (siehe auch SoftM sagt Greenax leise servus). SoftM konzentriert sich auf die Vermarktung von Semiramis. Der Hersteller legt mit "Greenax Finance" eine Buchhaltung auf, die sowohl für Greenax als auch für Semiramis angepasst wird (siehe auch CeBIT: SoftM versorgt Greenax und Semiramis mit Java-Buchhaltung). Beide Systeme verfügen heute noch über kein eigenes Rechnungswesen. (fn)