Olivetti reüssiert mit TC 800

Selbständigkeit noch beim letzten Terminal

06.05.1977

FRANKFURT/HANNOVER/IVREA (ee) - Mit Aufträgen für rund 12 Millionen Mark - das sind gut 20 Prozent mehr als im Vorjahr - reiste Olivettis Standbesatzung von der Hannover Messe nach Hause: Das Interesse galt besonders dem Terminalsystem Olivetti TC 800 für Banken, das sich jetzt durchzusetzen beginnt", so Verkaufsleiter Großkunden, Winfried Hoffmann. Olivetti rennt mit dem TC 800 gegen Marktführer IBM und den - nach eigener Einschätzung - Branchenzweiten Nixdorf an, doch unterscheidet sich das Konzept der Italiener von dem der Spitzenreiter. "Selbständigkeit noch beim letzten Terminal" fordert Olivetti und begründet diese Philosophie mit Betriebssicherheit und Preisvorteilen für den Anwender.

Nach Olivetti-Auffassung könne mit dem TC 800-Prinzip weitergearbeitet werden, ohne daß Konzentrator-Ausfälle oder Leitungszusammenbrüche gefürchtet werden müßten. Da zudem in den Filialen deutscher Banken nur 2,4 Kassen stünden, wäre die Konzentrator-Lösung auch teurer, als die mit dem TC 800 vor Ort installierte Intelligenz. Offensichtlich zielt Olivetti auf Sparkassen und Volksbanken im tiefen Hinterland, zumal Großbanken zumeist größere Filialen betreiben - und bei mehr als drei Kassen rechnet sich das Konzentrator-Konzept schon wesentlich besser.

Insgesamt hat die deutsche Olivetti GmbH das Jahr 1977 mit 65 Millionen Auftragsbestand begonnen - und damit bereits ein Drittel des Vorjahres-Umsatzes (194 Millionen Mark) gesichert. Rund 50 Millionen Mark entfallen auf TC 800 Bestellungen. Die italienische Muttergesellschaft, die Ing. C. Olivetti E. C. Spa in Ivrea erwirtschaftete nach dem Verlust von 8,6 Milliarden Lire (1975) im vergangenen Jahr 1,1 Milliarden Lire (rund drei Millionen Mark) Reingewinn, der voll thesauriert werden soll.