Second Life - wann eine Präsenz sich lohnt

02.05.2007
Von Bernd Schmitz

Reale Kosten, virtueller Nutzen

Die Preise für eine Präsenz mit einem kleinen Stück Land sind vergleichbar mit den Beträgen, die für Erstellung und Unterhalt einer einfachen Website anfallen. Eine solche kostengünstige Lösung birgt jedoch die Gefahr unangenehmer Nachbarschaft in sich. Eine eigene Insel schlägt mit einer einmaligen Anschaffungsgebühr von 1675 Dollar zu Buche, pro Monat müssen 295 Dollar Hosting-Gebühren entrichtet werden. Große Präsenzen sind ab rund 15 000 Euro zu haben - nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Die Mitte April 2007 eröffnete EnBW-Dependance lässt beispielsweise durch eine äußerst repräsentative Architektur und aufwändige Konzeption auf ein kleines sechsstelliges Budget schließen.

Eine eigene Insel ist nicht billig, schützt aber vor unangenehmen Nachbarn. Dafür kann man sich Rolltreppen und Aufzüge sparen, weil sich die Benutzer fliegend fortbewegen.
Eine eigene Insel ist nicht billig, schützt aber vor unangenehmen Nachbarn. Dafür kann man sich Rolltreppen und Aufzüge sparen, weil sich die Benutzer fliegend fortbewegen.

Dafür bietet die virtuelle 3D-Welt jedem Nutzer die Möglichkeit, seine käuflich erworbene oder gemietete Umgebung selbst zu gestalten, in Form eines Avatars mit anderen in Kontakt zu treten, Gegenstände selbst zu erstellen, zu verkaufen oder Dienstleistungen anzubieten. Eines der größten Themen in Second Life ist die Interaktion - die Möglichkeit, Unterhaltungen zu führen, den eigenen Avatar zu gestalten, zu animieren, aber auch Musik abzuspielen oder Videos zu sehen. Die medienspezifischen Vorteile der Plattform sollten bei der Planung einer Firmenpräsenz nie außer Acht gelassen werden, wenn sich irgendjemand "Inworld" für die Firma interessieren soll.

Wer über eine Firmenpräsenz in Second Life nachdenkt, muss sich vor Augen halten, dass die Anzahl der damit erreichbaren Menschen im Vergleich zum Einsatz von Massenmedien sehr gering ist. Doch es gibt Unternehmen, denen schon eine recht kleine - dafür extrem Internet-affine - Gemeinschaft genügen kann. Ein Beispiel dafür bildet der Einsatz virtueller Prototypen, deren Gebrauch vor ihrer physischen Umsetzung in einer virtuellen Umgebung von Second-Life-Bewohnern getestet werden kann. Diese Methode kann wertvolles Feedback potenzieller Kunden preisgünstig liefern.